«Pyros sind ein No-go» – «Es sollte Bussen geben für Schwalben!»
ZÜRICH. Der ambitionierte Firmenfussballer Brian Bickel und der Hockeystürmer Peter Hürlimann über Drogen, Simulanten und Frisuren.
Doping und Drogen
Brian Bickel: Doping im Amateurfussball – sicher nicht. Drogen? Der eine oder andere zieht wohl mal einen Joint durch. Ich selbst mache das nicht. Bei euch sind es wahrscheinlich Snus und Energy-Drink zum Zmorge?
Peter Hürlimann: Snus ist doch nicht wirklich eine Droge. Und mal ein Bierchen nach dem Match liegt auch drin.
Simulanten
Bickel: Die gibts doch überall. Man sollte da härter durchgreifen im Fussball. Vorgetäuschte Fouls haben nichts zu suchen im Sport. Manche Fussballer würden wohl früher wieder vom Boden aufstehen, wenn wie im Eishockey die Zeit gestoppt würde. Hürlimann: Es sollte Bussen geben für Schwalben, gegebenenfalls im Nachhinein per Videobeweis. Wenn ein Teamkollege von mir eine macht, bekommt er von mir in der nächsten Pause etwas zu hören. Ich hasse das, es ist einfach nur unsportlich. Bickel: Es kommt darauf an, ob es wirklich eine offensichtliche Schwalbe ist. In den Emotionen des Moments bist du für deinen Teamkameraden, nicht gegen ihn.
Prügeleien
Bickel: Ihr verprügelt euch auf dem Eis – seid ihr eigentlich
Boxer oder Hockeyaner? Hürlimann:
Das gehört im Hockey dazu. Die Emotionen müssen raus. Man lässt sich nicht alles gefallen, und dann gibts auf die Fresse. Ihr Fussballer seid manchmal Mimösli. Bickel: Ich würde eher sagen, wir sind benachteiligt. Bei uns gibts für ein Streicheln direkt Rot und drei Spielsperren. So gesehen, wäre ich durchaus gern manchmal ein Eishockeyspieler.
Pyros
Bickel: Das ist ein völliges No-go im Fussball, extrem gefährlich. Wir haben da in der Schweiz offenbar ein paar so genannte Fans, denen es offensichtlich langweilig ist, und dann zeuseln sie. Hürlimann: Ich sehe das nicht so tragisch, das Thema wird oft in den Medien aufgebauscht. Pyros zu werfen hingegen ist natürlich inakzeptabel, weil es andere Leute gefährdet. Aber ein bisschen Rauch bei einem Derby ist doch easy – in der Hockeyhalle geht das selbstverständlich überhaupt nicht.
Frisuren und Narben
Bickel: Profifussballer sind definitiv häufiger beim Coiffeur als Frauen. Da geht es wohl auch um Marketing und Imagepflege. Im Amateurbereich findet der eine oder andere wohl durchaus Zeit, sich die Haare zu richten, wenn er nicht gerade die Sauerstoffflasche braucht. Hürlimann: Bei uns im Eishockey gibts es ab und zu einen Cut im Gesicht, aber wenn man sich so eine kleine Narbe einfängt, macht einen das doch interessant. Und für herausgeschlagene Zähne gibt es ja zum Glück gute Zahnärzte, die das wieder hinbekommen. Brian Bickel (30) ist Ex-Amateurfussballer, Peter Hürlimann (32) Topskorer beim EHC Wetzikon (1. Liga).