Das sagen Nachbarn zum «Bombenleger»
BREMGARTEN. Beim « Bombenleger » der Street Parade handelt es sich um M. R. Laut seinen Nachbarn lebte er zurückgezogen.
Nach dem Bombenalarm an der Street Parade hat die Polizei einen 31-jährigen Deutschen festgenommen. Er soll Rohrbombenattrappen in einem Rucksack am Utoquai abgelegt haben. Die Tat hat er bei der Polizei zugegeben – Untersuchungshaft wurde beantragt. Beim Mann handelt es sich um M. R.* aus Bremgarten AG. «Ich habe gesehen, wie ein Mann in Handschellen aus dem Block abgeführt wurde», so ein Anwohner. Ein anderer Nachbar erzählt, dass R. stets freundlich gewesen sei: «Ich hätte nie gedacht, dass er so etwas tun würde.»
David Segel ist der direkte Nachbar von R.: «Er war sehr verschlossen, hat auch nie gegrüsst.» Er habe aus seiner Sicht fast keine sozialen Kontakte gehabt. «Zudem hat er sich in den letzten Wochen verändert, liess sich einen Vollbart wachsen und hat arabische Musik gehört – das hat mich richtig verunsichert.» Laut der Kantonspolizei Zürich ist aber kein ideologischer Hintergrund für die Tat erkennbar.
Wie die Verwaltung bestätigt, wohnt R. seit zwei Jahren allein in dieser Wohnung: «Wir haben nichts Schlechtes über ihn gehört, und es gab keine Reklamationen», sagt der Chef der Firma. Auch bei der Wohnungsübergabe habe er einen guten Eindruck gemacht.
Zuvor wohnte R. in einem Gasthof in Wettswil ZH: «Er ist von Köln in die Schweiz gekommen», heisst es dort. Wie die Kölner Staatsanwaltschaft bestätigt, fiel der 31-Jährige strafrechtlich relevant auf: Er wurde 2014 vom Amtsgericht Köln wegen Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz zu einer Geldstrafe verurteilt.