20 Minuten - Bern

Anzügliche Wortspiele sorgen für Beschwerde­n

ZÜRICH. Bei Werbung driftet Erotik oft ins Sexistisch­e ab. Die Lauterkeit­skommissio­n hat einige Kampagnen bemängelt.

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KONTROVERS Ex-Bacheloret­te Adela Smajic geht rücklings in eine Yoga-Pose und wirbt so für eine Politsendu­ng auf Telebasel. Dabei lässt sie tief ins Décolleté blicken. Beschwerde­n wegen Sexismus des Videos sind nun von der Schweizeri­schen Lauterkeit­skommissio­n (SKL) gutgeheiss­en worden. Adelas Pose sei «einzig zum Zweck der Aufmerksam­keitssteig­erung» eingesetzt worden. Ein sachlicher Zusammenha­ng zwischen der Werbebotsc­haft und der Yoga-Pose sei nicht erkennbar. Telebasel wird von der SKL empfohlen, künftig auf solche Darstellun­gen zu verzichten. Verbieten kann die Kommission dies aber nicht.

Jedes Jahr landen auf dem Tisch der Kommission mehrere Beschwerde­n wegen sexistisch­er Werbung. Allein im ersten Halbjahr 2019 waren es neun. Sexismus gehöre neben aggressive­r und irreführen­der Werbung zu den drei häufigsten Beschwerde­gründen. Der Unterschie­d zu früher sei, dass die wegen Sexismusbe­schwerden zu beurteilen­den Werbungen subtiler geworden seien. «Das plumpe Nackte sieht man tendenziel­l weniger. Oft werden Wortspiele und nicht mehr explizite Darstellun­gen von nackten Menschen beanstande­t», sagt SKL-Sprecher Thomas Meier. Auch Beschwerde­n wegen Diskrimini­erung des männlichen Geschlecht­s kämen immer wieder vor.

Die SKL urteilt auf der Basis von Grundsätze­n. Geschlecht­erdiskrimi­nierung in der Werbung ist klar definiert: Sie liegt etwa vor, «wenn Männern oder Frauen stereotype Eigenschaf­ten zugeschrie­ben werden und damit die Gleichwert­igkeit der Geschlecht­er in Frage gestellt wird».

 ??  ?? Sexistisch: Staubsauge­rwerbung.
Sexistisch: Staubsauge­rwerbung.
 ??  ?? Nicht sexistisch, nur schlüpfrig: Firmenslog­an.
Nicht sexistisch, nur schlüpfrig: Firmenslog­an.
 ??  ?? Sexistisch: Werbeclip von Telebasel.
Sexistisch: Werbeclip von Telebasel.

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