20 Minuten - Bern

Die Hoffnung der Frauen nach mehr Aufmerksam­keit

ZÜRICH. Fussballer­innen haben es in der Schweiz schwer. Martina Moser nennt die Gründe und hat Verbesseru­ngsvorschl­äge.

- FABIAN SANGINÉS

Davon können sie in der Schweiz nur träumen. Bei den Portland Thorns, mit Natispiele­rin Ana-Maria Crnogorcev­ic, kamen über 25000 Zuschauer an ein Spiel der National Women’s Soccer League – USLigareko­rd. In der heute Abend beginnende­n NLA besuchen meist weniger als 200 Zuschauer die Spiele. Als der FCZ Anfang Juni das letztes Saisonspie­l im Letzigrund bestreiten und im Anschluss den Schweizer Meistersch­aftspokal in Empfang nehmen durfte, kamen immerhin rund 400. Wer nicht da war: die Schweizer Medien. «Das fand ich enttäusche­nd», sagt Martina Moser.

Die 33-jährige FCZ-Mittelfeld­spielerin nervt, dass regelmässi­g über Randsporta­rten wie Tischtenni­s berichtet werde, «aber bei uns werden im SRF nicht einmal die Resultate eingeblend­et. Kurze Beiträge würden helfen, damit man uns ein bisschen wahrnimmt.» Auch mit dem WM-Studio im Schweizer Fernsehen war sie alles andere als glücklich. Während im deutschen TV auch hinter die Kulissen der Mannschaft­en geblickt wurde, haben im SRF «die gleichen Experten Fachausdrü­cke verwendet, mit denen Laien nichts anfangen können».

Die Frau mit den zweitmeist­en Nati-Einsätzen (129) glaubt, dass der Schlüssel zu mehr Aufmerksam­keit relativ simpel ist: «Die Leute müssen uns nur kennen lernen. Dann spüren sie unsere Leidenscha­ft.» Eine Chance dazu haben die Leute heute Abend. Um 19 Uhr findet in Kriens das Saisoneröf­fnungsspie­l zwischen Luzern und Basel statt.

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KEY FCZ-Spielerin Martina Moser (r.) im Duell mit YBs Meret Wälti – meist vor weniger als 200 Zuschauern.

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