Bern wappnet sich mit viel Polizei gegen Belgrad-Fans
BERN. YB spielt am Mittwoch gegen Roter Stern Belgrad. Die Fans aus Serbien sollen besonders feurig sein.
Nach dem Penaltykrimi (9 der 22 Schützen scheiterten) am Dienstag in Kopenhagen ist klar: YB spielt am Mittwoch in den Playoffs zur Champions League gegen Roter Stern Belgrad. Sicherheitsdirektor Reto Nause stuft den Match als «rotes Spiel» ein: «Wir werden ein grosses Polizeiaufgebot im Einsatz haben.» Es sei damit zu rechnen, dass die Polizisten auch in der Innenstadt stark präsent sein werden.
Dass der CVP-Gemeinderat solche Massnahmen ergreift, kommt nicht von ungefähr: Die Fans von Roter Stern sind bekannt für ihre feurigen Choreos, jedoch auch für Gewalt bei den Belgrader Derbys. So warfen die Roter-Stern-Fans während Spielen gegen Partizan bereits brennende Pyrofackeln auf gegnerische Fans.
Die Derbys gelten als blutige Fehde, die jeweils auch Schwerverletzte fordert. Ob die Anhänger von Roter Stern in einem Fanmarsch durch Bern ziehen, ist laut Nause noch unklar: «Wir haben bisher kein Gesuch erhalten. So oder so werden wir die Fangruppierungen eng begleiten – auch in den sozialen Netzwerken.» Ob ein solches Gesuch bewilligt würde, hänge von verschiedenen Faktoren ab – etwa, ob es verlässliche Kontaktpersonen gebe.
Die letzte ChampionsLeague-Quali steckt den Bernern noch in den Knochen: Im August 2018 empfing Bern die Fans von Dinamo Zagreb und deren Untergruppe Bad Blue Boys. Frauen wurden betatscht, Naziparolen erklangen. «Solche Szenen wollen wir nicht noch einmal erleben», so Nause. Sollten Bewohner etwas sehen, müsste die Polizei alarmiert werden.