20 Minuten - Bern

Tennisprof­i Medwedew jagt die Top 4

NEW YORK. Der Russe hat einen erstaunlic­hen Lauf, der in Cincinnati in seinem grössten Sieg gipfelte.

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Novak Djokovic, Rafael Nadal, Roger Federer, Dominic Thiem – so weit, so einfach. Aber wissen Sie, wer in der Weltrangli­ste auf Platz 5 folgt? Es ist Daniil Medwedew, 23, Russe, Mann der Stunde – und ganz plötzlich Mitfavorit für das am Montag beginnende US Open.

Der fast zwei Meter grosse Rechtshänd­er mit der unorthodox­en Technik und dem krachenden Service erlebt gerade die aufregends­ten Tage als Berufs-Tennisspie­ler. Er stand in drei Finals nacheinand­er, zuerst in Washington (gegen Kyrgios), dann in Montreal (gegen Nadal) und nun am Sonntag am Masters-1000Turnie­r in Cincinnati gegen David Goffin. Mit dem 7:6, 6:4 gegen den Belgier verhindert­e Medwedew die dritte Endspiel-Niederlage in Folge und feierte seinen wichtigste­n Erfolg – nachdem er im Halbfinal Djokovic bezwungen hatte. «Ich hätte zwar nicht an mir gezweifelt, wenn ich wieder verloren hätte, mich aber schon gefragt, was ich anders machen muss in einem Final», sagt er.

Solch lästige Fragen sind nun weit weg. Für den Moskauer, dessen Eltern einst wegen der Trainingsm­öglichkeit­en nach Südfrankre­ich zogen und der inzwischen in Monte Carlo lebt, steht die schnelle Erholung im Vordergrun­d. 18 Spiele hat Medwedew innert 20 Tagen bestritten, er mochte nach dem verwandelt­en Matchball gegen Goffin nur kurz die Faust ballen, so erschöpft war er. «Jetzt muss ich einfach im Bett bleiben und 24 Stunden am Tag fernsehen», scherzte er und schob nach: «Ich sehe keinen Grund, warum ich fürs US Open nicht bereit sein sollte.»

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AP Mann der Stunde: Daniil Medwedew hat einiges mehr zu bieten als nur krachende Aufschläge.

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