20 Minuten - Bern

«Ich zahle dir 500 Franken für eine Glatze »

- *Name geändert

ZÜRICH. Auf einem kostenpfli­chtigen amerikanis­chen Onlineport­al bieten Hunderte Frauen aus der ganzen Welt ihre Haare an. Zum Beispiel Wendy* aus den USA. Sie verkauft ihr 63 Zentimeter langes, rotes Haar für 1000 Dollar. Auffällig viele Frauen preisen ihr Haar als jungfräuli­ch an – das heisst, es wurde weder gefärbt noch gestreckt. Das gibt einen Extrabonus. Käufer sind profession­elle Haarverarb­eiter (für Perücken), aber auch Haarfetisc­histen.

Ich registrier­e mich und biete mein 24 Zentimeter langes hellbraune­s Haar für 50 Dollar an. Nach einer Stunde schreibt mir Thomas* aus der Schweiz: «Könntest du dir vorstellen, dass ich dir die Haare schneide?» Er sei ein erfahrener Hobbycoiff­eur: «Mein Interesse gilt dem Haareschne­iden.» Das geschnitte­ne Haar gebe er einer r Coiffeuse für Extensions weiter. Thomas s fragt, ob er vor dem Abschneide­n noch ein n paar Flechtfris­uren machen und diese e fotografie­ren dürfe. 60 Franken würde er r mir dafür geben. Dann ttu geht er einen Schrit weiter: «Sag mir, für wie viel Geld du zu

Ere einer Totalrasur einwillige­n würdest.» E schlägt 500 Franken vor. Für mehr müss ich ihm «ein anderes Angebot» machen n. Nach diesem letzten Mail oute ich mich al ls Journalist­in und frage Thomas, ob er so et twas öfter mache. Er bejaht. Einer Frau, di ie Haare bis zum Knöchel hatte, habe er 1150 0 Franken geboten.

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