Vier von zehn Schweizer Neuwagen sind SUV
BERN. SUV haben den Ruf, PS- Monster und Dreckschleudern zu sein. Nun zeigt ein Analyse, wie verbreitet sie sind.
Man braucht sie für die Fahrt zum Ferienhaus in den Bergen oder wegen der besseren Übersicht im Verkehr: SUV boomen wie keine zweite Autokategorie. 157136 Neuwagen wurden in der Schweiz im ersten Halbjahr 2019 zugelassen. Wie viele davon SUV sind, kann der Branchenverband Auto-Schweiz nicht sagen. Es fehle die einheitliche Definition.
20 Minuten hat die Schweizer Neuwagenstatistik analysiert. Das Resultat: Rund 42 Prozent der neuen Autos waren 2019 hierzulande SUV. Das bedeutet über 66 000 neue Autos mit grösseren Rädern, bulliger Bauweise, mehr PS. Damit ist der SUV-Anteil in der Schweiz viel höher als in Deutschland, wo die Quote laut Definition der Universität DuisburgEssen bei rund 31 Prozent liegt. 20 Minuten hat für seine Auswertung die gleiche SUVDefinition verwendet. Den steigenden SUV-Anteil als Problem sieht der VCS: «In der Regel sind SUV schwerer, weshalb sie tendenziell einen höheren Treibstoffverbrauch haben», sagt ein Sprecher. Leider trage der SUV-Boom dazu bei, dass der CO2-Ausstoss der Neuwagen wieder steige.
Die SUV generell als Dreckschleudern zu pauschalisieren, findet der Autogewerbeverband Schweiz hingegen nicht richtig. «Auch in dieser Kategorie finden sich Modelle mit vernünftigen Schadstoffwerten», heisst es.
Experten sehen kein Abflachen des SUV-Trends. «Der SUV-Anteil wird weiter steigen, die Schweizer werden amerikanischer», erklärt Automobilprofessor Ferdinand Dudenhöffer. In den USA machen SUV, grosse Vans und Pick-ups fast 60 Prozent der Neuwagen aus. «Ein SUV-Anteil in der Schweiz von 45 Prozent bis 2025 wäre keine Überraschung.»