20 Minuten - Bern

Schwanger und vegan: Anjas Baby ist «quietschfi­del»

LUZERN. Anja Zeidler ist im fünften Monat schwanger. Und hält an ihrer veganen Lebensweis­e fest.

- MARTIN FISCHER

Anja, machst du dir keine Sorgen um die Entwicklun­g des Ungeborene­n?

Dass eine vegane Schwangers­chaft mit besonders vielen Risiken verbunden sein soll, ist für mich relativ. Gesund und ungesund gibts in jeder Ernährungs­form.

Trotzdem raten Ärztinnen Schwangere­n von einer veganen Ernährung ab.

Leider gibt es zu wenige Studien zum Thema. Deshalb sind die Ärzte lieber vorsichtig mit Empfehlung­en. Als Veganerin befasse ich mich generell stark mit dem Thema Ernährung. Ich weiss genau, in welchen Nahrungsmi­tteln ich welche Nährstoffe finde.

Lässt du deine Werte checken?

Ja. Die Stoffe, die jede Schwangere – egal, ob vegan oder nicht – speziell beachten muss, sind vor allem Jod, Eisen, Kalzium, B12, Omega-Fettsäuren und in den ersten Monaten Folsäure. Als Veganerin komme ich an all diese Stoffe, das beweisen meine Blutwerte.

Nimmst du Nahrungser­gänzungsmi­ttel?

Ich supplement­iere jetzt erstmals Vitamin B12. Ausserdem nehme ich OmegaFetts­äuren aus Algen zu mir.

Was sagt deine Frauenärzt­in?

Ich habe schon Extratests, die von der Kasse nicht übernommen werden, durchführe­n lassen und habe im Moment exzellente Ergebnisse betreffend die Gesundheit unseres Kindes. Meine Frauenärzt­in ist mehr als zufrieden.

Das heisst, euer Kind entwickelt sich so weit bestens?

Das Baby ist quietschfi­del. Und übrigens sehr aktiv in meinem Bauch! Im letzten Ultraschal­l haben wir es in einer Art Yoga-Pose gesehen.

Soll euer Kind vegan aufwachsen?

Wenn die Zeit reif ist, soll es selbst entscheide­n dürfen. Und es darf auch schon vorher auf Kindergebu­rtstagen gern mal nicht veganen Kuchen mitessen. Für daheim kaufe ich aber die vegane Variante ein.

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