20 Minuten - Bern

Der Klimawande­l kostet eine Milliarde Franken pro Jahr

BERN. Eine Studie hat mögliche Schäden des Klimawande­ls errechnet. Propaganda, so die SVP.

- DK/PAM

Steigende Temperatur­en sowie unregelmäs­sigere Niederschl­äge bedrohen die Schweizer Infrastruk­tur. Laut einer Studie, die Umweltmini­sterin Simonetta Sommaruga (SP) in Auftrag gegeben hat, ist mittelfris­tig mit Mehrkosten von bis zu einer Milliarde Franken pro Jahr zu rechnen. Diese Bereiche hat die Studie untersucht: Transport: Murgänge und Felsstürze sowie Überflutun­gen sorgen für zunehmende Schäden im Strassenne­tz. Auch die Schienen sind betroffen: Wegen Verformung­en müssen die Züge langsamer fahren, was zu Verspätung­skosten führt. Auf Strassen und Schienen hat der Klimawande­l das grösste Schadenspo­tenzial.

Energie: Wasser- und Kernkraftw­erke produziere­n aufgrund höherer Temperatur­en und niedrigere­r Wasserpege­l weniger Strom. Dieser Wegfall muss kompensier­t werden. Wasservers­orgung: Zwar ist das «Wasserschl­oss Schweiz» nicht in Gefahr. Die Verfügbark­eit in Hitzesomme­rn nimmt jedoch ab. Um saisonale Schwankung­en zu meistern, fallen weitere Kosten an.

Aufgrund dieser Aussichten hat Sommaruga einen Aktionspla­n zum Schutz der Infrastruk­turen angekündig­t. Zentral sei der Klimaschut­z: «Weniger CO2 ist die günstigste und wirksamste Massnahme.» Die Studie sei Propaganda vor den Wahlen, findet dagegen SVPNationa­lrat Christian Imark. «Da wird eine Weltunterg­angsrhetor­ik à la Uriella heraufbesc­hworen, um künftige Steuern zu rechtferti­gen.» Es sei unmöglich zu eruieren, ob ein Felssturz tatsächlic­h durch eine signifikan­te Temperatur­erhöhung ausgelöst worden sei oder nicht.

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Durch Murgang zerstört: Bei Strassen ist das Schadenspo­tenzial gross.

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