Ein Katzensprung von Banksy zu Jane Austen
Street-Art in Bristol, Afternoon Tea in Bath: Die beiden ungleichen Städte in England lassen sich wunderbar kombinieren.
Sie gerät neben der MegaMetropole London oft ins Vergessen, dabei gibt es wenige Städte, die eine so angenehme Grösse haben wie Bristol: klein genug, um einen freundlichen, gemeinschaftlichen Vibe zu bewahren, aber auch gross genug, damit immer was los ist. Rund 463000 Menschen leben in der historischen Hafenstadt im Südwesten Englands, rund zehn Prozent von ihnen sind Studenten. Der Hafen in der Innenstadt wurde irgendwann zu eng für den kommerziellen Verkehr und dient heute hauptsächlich touristischen Zwecken. Entlang der stillgelegten City Docks reihen sich Museen und Kunstgalerien an gemütliche Cafés und Restaurants. Man wähnt sich schon mit einem Fuss im GentrifizierungsEinerlei, doch dafür ist der Rest der Stadt zu unprätentiös und hat die Rauheit und den Charme einer normalen englischen Grossstadt.
Am Ende der Hafenpromenade befindet sich etwas versteckt ein Werk des bekanntesten Künstlers der Stadt: «Girl with the Pierced Eardrum» von Banksy. Der Strassenkünstler wurde in Bristol geboren, ansonsten ist über seine Identität wenig bekannt.
Schon wenige Zugminuten von Bristol taucht man in die Welt einer anderen britischen Berühmtheit ein: Die Schriftstellerin Jane Austen lebte einige Jahre in Bath und liess sich von der Bilderbuch-Stadt für ihre Romane inspirieren. Sandfarbene georgianische Bauten prägen das Bild der Stadt, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. In Bath ist man sehr stolz auf die berühmte Bewohnerin. Es gibt ein Jane Austen Centre und ein jährlich stattfindendes Festival, an dem sich die Besucher in die typischen RegencyKostüme werfen und durch die Stadt flanieren. Historisch Interessierte werden sich hier wohlfühlen, wer die Aufregung sucht, ist in Bristol besser aufgehoben. Und wer beide Städte sehen möchte, braucht sich aufgrund der geringen Distanz nicht zu entscheiden.