Mann stiehlt Auto und fährt auf Passanten zu
ST. GALLEN. Fünf junge Erwachsene kamen gestern mit einem Schock davon: Ein Lenker (25) fuhr direkt auf sie zu.
Ein Lenker steuerte gestern gegen 3 Uhr morgens auf der Rorschacher Strasse in St. Gallen mit einem Auto zweimal auf das Trottoir zu – direkt auf eine Gruppe Fussgänger. Diese konnte ausweichen. Der Fahrer stieg darauf aus, beschimpfte die Fünfergruppe im Alter von 17 bis 21 Jahren, griff vier der Personen tätlich an und machte sich aus dem Staub. Wenig später nahm ihn die Polizei an seinem Wohnort vorläufig fest. Dem 25-Jährigen wurde der Fahrausweis bereits entzogen. Den Wagen hatte er zuvor seiner Mutter gestohlen. Die Stadtpolizei St. Gallen vermutet, dass der Lenker das Auto unter Alkoholeinfluss fuhr. Anzeichen auf eine Vorgeschichte mit der Gruppe gebe es derzeit nicht, sagt Roman Kohler, Sprecher der Stapo St. Gallen. Die Gruppe habe den Lenker auch nicht provoziert.
Für Forensiker Andreas Frei, Leitender Arzt an der Fachstelle Forensik der Psychiatrie Baselland, könnte Verfolgungswahn den jungen Mann zur Tat getrieben haben. «Er könnte etwa von der Idee besessen gewesen sein, diese Gruppe führe etwas Böses im Schilde.» Anwohner reagierten geschockt auf das Vorgefallene: «Ich mache mir schon Sorgen. Was, wenn so etwas nochmals passiert und nicht so glimpflich ausgeht?», sagte etwa M. M.* Stapo-Sprecher Roman Kohler relativiert jedoch: «Nach derzeitigem Erkenntnisstand geht man nicht davon aus, dass der Lenker es erneut versuchen wird.» Daher sei für den 25-Jährigen seitens der Staatsanwaltschaft keine Haft beantragt worden. Laut Kohler wird er angezeigt werden. Ein Strafbefehl dürfte folgen.