20 Minuten - Bern

Roger Federer schafft in Basel das Stängeli

BASEL. Der Maestro deklassier­t Alex de Minaur 6: 2, 6: 2 und gewinnt in Basel souverän seinen zehnten Titel. Doch Routine ist das für ihn nicht.

- SIMON GRAF

«Ich hoffte, Roger würde es verleiden, hier zu gewinnen», witzelte Herausford­erer Alex de Minaur nach dem Basler Final gegen Roger Federer. «Aber das war leider nicht der Fall.» Im Gegenteil: Wie viel es dem 38-Jährigen immer noch bedeutet, vor seiner Haustüre zu gewinnen, sah man bei dessen Siegerrede. Von einem goldenen Konfettire­gen verweht, sagte er: «Ich hätte nie gedacht, dass ich hier zehnmal gewinnen würde. Ja, ich hätte früher nicht gedacht, dass ich hier auch nur einmal gewinnen würde. Darum ist es ganz, ganz speziell.» Dann flossen bei Federer die Tränen. Und mit dem mittlerwei­le zehnfachen Basel-Champion weinten viele auf den Rängen. Vor Rührung.

Nein, das Siegen ist Federer wirklich nicht verleidet. Es war sein 103. Titel auf der ATP-Tour insgesamt. Langsam nimmt er Kurs auf Jimmy Connors, der mit 109 den Rekord hält. Bei den Swiss Indoors verlängert Federer schon länger nur noch seine eigenen Bestmarken. Dabei hatte er eine Weile gebraucht, bis er 2006 am Rhein erstmals triumphier­te.

Was diesmal bemerkensw­ert war: wie souverän Federer zum Titel stürmte. Nicht nur beim 6:2, 6:2 gegen de Minaur, die ganze Woche spielte er mit einer eindrückli­chen Selbstvers­tändlichke­it. Es war ein ganz anderer Weg zum Titel als 2018, als er sich mit Mühe von Runde zu Runde geschleppt hatte, die Zuschauer lange leiden liess. Nur gerade 4 Stunden und 23 Minuten brauchte er für seine vier Siege, im Viertelfin­al profitiert­e er vom Forfait Stan Wawrinkas (Rücken). Man könnte auch sagen: Mit 38 ist Federer so schnell wie noch nie.

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FRESHFOCUS Roger Federer wird bei der Siegerehru­ng von Emotionen übermannt.

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