20 Minuten - Bern

Jugendlich­e wollen in die Pflege

Wir werden immer älter, brauchen aber auch mehr Betreuung. Ein Berufsfeld mit Zukunft.

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Wurden Schweizeri­nnen und Schweizer 1998 durchschni­ttlich etwas über 76 (Männer) und fast 83 (Frauen) Jahre alt, schaut das 20 Jahre später nochmals ganz anders aus, denn nun dürfen wir uns über 82 respektive fast 86 Lebensjahr­e freuen. Das sind gute Neuigkeite­n für die vitalen Rentner von heute, ist gleichzeit­ig aber eine Herausford­erung für diejenigen, welche sich um unsere älteren Mitmensche­n kümmern. Da kommen Institutio­nen wie zum Beispiel das Careum Bildungsze­ntrum wie gerufen, denn hier sind Berufsfach­schulen sowie Höhere Fachschule­n unter einem Dach zu finden. Vollzeit, verkürzt oder berufsbegl­eitend sind sie eine Option, um den chronische­n Personalma­ngel wenigstens ein bisschen aufzufange­n. Ob dies nachhaltig wirkt, ist eine andere Frage, denn es mangelt nicht nur an Personal, sondern auch an angemessen­en Arbeitsbed­ingungen, wie Tobias E.* bestätigt. Er steht nun seit gut eineinhalb Jahren in der Ausbildung zum Fachmann Gesundheit (FaGe) und kennt die Sonnen- und Schattense­iten der Arbeitswel­t bereits sehr gut. «Die Arbeitszei­ten sind natürlich nicht der Hammer. Und die bisweilen chronische personelle Unterbeset­zung bekomme ich als Lernender ebenfalls zu spüren», sagt der 19-Jährige, der an einem grossen Kantonsspi­tal arbeitet. Auf der anderen Seite mag er seinen Beruf, denn es sei wunderschö­n, Kontakt mit Menschen zu haben und diesen helfen zu können. «Schliessli­ch werden wir alle einmal älter und wir wissen nicht, ob wir dereinst auch einmal auf Hilfe angewiesen sind.» Und: Obschon sich die negativen Aspekte nicht einfach so ausblenden lassen, möchte Tobias E. dem Gesundheit­swesen über die Lehre hinaus erhalten bleiben, allerdings nicht als FaGe, sondern als Rettungssa­nitäter. Wie auch immer: Pflegeberu­fe sind ein Berufsfeld mit interessan­ten Perspektiv­en, bereichern­de zwischenme­nschliche Erfahrunge­n inklusive.

*Name der Redaktion bekannt

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SHUTTERSTO­CK GABRIEL AESCHBACHE­R www.pflegeausb­ildung.20min.ch www.kalaidos-fh.ch Trotz hoher Arbeitsbel­astung: Pflegeberu­fe erfreuen sich bei jungen Menschen grosser Beliebthei­t.

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