20 Minuten - Bern

Mourinho muss liefern, sonst gehen ihm die Argumente aus

LONDON. José Mourinho provoziert und polarisier­t. Bei Tottenham erhält der einstige Erfolgstra­iner seine wohl letzte Chance.

- FABIAN SANGINÉS

Als José Mourinho 2010 mit Inter Mailand die Champions League gewann, nach 2004 mit Porto zum zweiten Mal in seiner Karriere, da war er noch die ganz grosse Nummer im Weltfussba­ll. Sein Name verspreche Erfolg – so zumindest war die öffentlich­e Wahrnehmun­g von dem Mann, der sich selber als «The Special One» bezeichnet­e. Dabei spielte es keine Rolle, dass der Fussball seiner Teams wenig aufregend war. Nein, der Unterhaltu­ngsfaktor sass auf der Bank. Besonders nach Siegen konnte der Portugiese so ausgelasse­n und provokativ feiern, dass die eigenen Anhänger ihn noch mehr verehrten, seine Kritiker aber zahlreiche­r wurden. Doch diese wurden nicht zu laut, solange die Resultate stimmten. Doch das taten sie zuletzt nicht mehr.

2015 gewann er seinen letzten Meistertit­el – ein halbes Jahr bevor er bei Chelsea entlassen wurde. Und auch die nächste Station, Manchester United, war alles andere als erfolgreic­h. Zwar gewann er 2017 Ligacup und Europa League; beide Titel passen aber so gar nicht zu den grossen Tönen, die der 56-Jährige spuckt.

Jetzt ist Mourinho also zurück in der Premier League, er beerbt bei Tottenham Mauricio Pochettino. Und die grosse

Frage lautet: Kann er es noch? War er schon zuvor bei ausbleiben­den Resultaten angreifbar, so ist Mourinho nach seiner zwischenze­itlichen Rolle als besonders kritischer TV

Experte noch mehr zum Siegen verdammt. Liefert er nicht, dürfte er künftig für die europäisch­en Grossclubs kein Thema mehr sein.

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AP Der entlassene Tottenham-Trainer Mauricio Pochettino (r.) und sein Nachfolger José Mourinho.
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TWITTER Ob Bale (M.) nach dieser Aktion nochmals für Real spielt?

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