Hat der Brexit Folgen für Schweizer Konsumenten?
ZÜRICH. Einigt sich der Bund nicht mit dem Vereinigten Königreich, könnte der Brexit für Konsumenten Konsequenzen haben.
Der bevorstehende Brexit sorgt bei Unternehmen und an der Börse für Unsicherheit. Auch Konsumenten sollte das kümmern, sagt Haig Simonian, Vizepräsident der Britisch-Schweizerischen Handelskammer, zu 20 Minuten. Allerdings hat die Schweizer Politik bereits vorgesorgt, dass sich zumindest bis Ende 2020 nichts verändert (siehe Box). Werden die bestehenden Abkommen aber nicht darüber hinaus verlängert, bekommen auch die Schweizer Konsumenten den Brexit zu spüren:
• Steigende Preise
Die Schweiz hat mit dem UK ein neues Handelsabkommen abgeschlossen, das verhindern soll, dass die Preise von britischen Produkten in der
Schweiz in die Höhe schiessen. Denn ohne das würden Standardzölle der Welthandelsorganisation auf britische Ex- und Importe fällig. «Die Höhe der Zölle hängt von den Produkten ab – man spricht von 3 bis 10 Prozent», so Simonian.
• Schweizer Jobs
Für britische Firmen würden die Zölle auch den Import von Schweizer Gütern verteuern. Wenn das den Unternehmen zu teuer wird, könnten sie beschliessen, ihre Ware künftig etwa in China zu bestellen, so
Simonian: «Dann könnte man nicht ausschliessen, dass wegen der sinkenden Nachfrage in der Schweiz Arbeitsplätze verloren gehen.»
• Aufenthaltsbewilligung
Es könnte künftig für Schweizer schwieriger werden, Zugang zum britischen Arbeitsmarkt zu erhalten – und umgekehrt. Denn das Personenfreizügigkeitsabkommen ist nach dem Brexit nicht mehr auf das UK anwendbar. Spätestens 2021 braucht es auch hier eine neue Lösung.