Buschauffeur masturbiert während der Fahrt
LUZERN. Eine Leser- Reporterin filmte, wie sich ein Busfahrer selbst befriedigt. Die VBL eröffnen ein Disziplinarverfahren.
Der Chauffeur hatte während der Busfahrt eine Hand am Steuer, mit der anderen hantierte er an seinem Geschlechtsteil. Im Rückspiegel konnte die Leserin die Handlung deutlich sehen. «Wir haben Kenntnis von diesem Vorfall, uns wurde das Video ohne Zensur zugespielt», sagt Sämi Deubelbeiss, Sprecher bei den Verkehrsbetrieben Luzern (VBL). «Wir verurteilen diesen Vorfall aufs Schärfste und entschuldigen uns bei allen betroffenen Personen.» Gegen den Chauffeur würden die VBL ein Disziplinarverfahren eröffnen.
Verkehrsrechtlich macht sich jemand, der während der Bedienung eines Fahrzeugs masturbiert, strafbar. «Das Gesetz sagt klar, dass man während der Lenkung eines Fahrzeugs die Aufmerksamkeit auf den Verkehr und die Bedienung des Fahrzeugs richten soll», so Urs Wigger,
Sprecher der Luzerner Polizei. Doch auch strafrechtlich könnte es Konsequenzen haben. «Wenn sich Passagiere von den Handlungen belästigt fühlten, müsste man den Straftatbestand der sexuellen Belästigung oder des Exhibitionismus prüfen.»
Weshalb masturbiert jemand in der Öffentlichkeit? Kürzlich wurde ein Mann dabei ertappt, wie er es im Zug zwischen Winterthur und Zürich Flughafen tat. Die Sexualwissenschaftlerin Andrea Burri von 20 Minuten One Love erklärte dazu, solche Handlungen hätten oft mit Macht zu tun. «Studien zeigen, dass viele Exhibitionisten ein geringes Selbstwertgefühl haben. Das Entblössen der Genitalien ist dann quasi eine Art Kompensationsstrategie, mit der sie eben Macht über das ‹schwächere› Gegenüber ausüben und sich aufdrängen können.»