Wer kann alles mitschauen, wenn ich Zoom nutze?
Diese Woche wurde bekannt, dass 500 000 Zoom- Logins im Darknet verkauft werden. Ein IT- Experte sagt, wie man sich schützt.
Herr Ruef, Datenschützer warnen vor Zoom. Was wird über mich gesammelt, wenn ich den Dienst nutze?
Der Betreiber einer Infrastruktur hat stets die Möglichkeit, die Daten auszuwerten. Die Kommunikation ist nur von den Clients bis zu den Zoom-Servern verschlüsselt. Zoom hat also Zugriff auf die unverschlüsselten
Daten.
Welchen Weg nehmen die Daten?
Untersuchungen haben gezeigt, dass Zoom verschiedene Entwicklerteams in China engagiert. Ein Teil der Kommunikation läuft ebenfalls über Server in China. Dass die chinesische Regierung Interessen an einzelnen Kommunikationen hat, dürfte nicht von der Hand zu weisen sein. Ob und inwiefern
Zoom da zur Kooperation bereit ist, weiss man gegenwärtig nicht.
Wer kann zuschauen, wenn ich eine Videositzung habe?
Angreifer müssten entsprechenden Zugriff auf ein Meeting erhalten. Dass jemand unbemerkt zuschaut, ist nicht ohne weiteres möglich. Dazu müsste eine Schwachstelle in einem Client, in den Servern oder der Netzwerkkommunikation ausgenutzt werden. Eine solche ist zurzeit nicht bekannt
Wie kann ich mich auf Zoom besser schützen?
Die Software sollte durch Updates stets auf dem neusten
Stand gehalten werden. Meetings sollten mit einem Kennwort geschützt werden und einen registrierten ZoomAccount voraussetzen. Durch das Einrichten eines Warteraums können Störenfriede frühzeitig erkannt und verbannt werden. Sind einmal alle Teilnehmer im Meeting angekommen, kann dieses gesperrt und damit weitere Zugriffe unterbunden werden. Auch das Einschränken von Zugriffsrechten kann schützen.