Geheimdienst-Allianz belastet China schwer
WASHINGTON. Ein Dossier hält fest, wie China das wahre Ausmass des Corona-Ausbruchs herunterspielte und Informationen zensierte.
In einem westlichen Geheimdienstpapier wird China für den Umgang mit der Corona-Krise scharf kritisiert. Das Dossier der Five Eyes genannten Geheimdienst-Allianz der USA, Grossbritanniens, Australiens, Kanadas und Neuseelands fasst die Vorwürfe und Verdächtigungen zusammen, wie die australische Zeitung «Saturday Telegraph» am Wochenende berichtete. Das Dokument erwähnt aber auch die Differenzen der Nachrichtendienste über den Verdacht, dass das Virus wirklich aus dem Institut für Virologie in Wuhan stammen könnte. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass das Virus nicht künstlich erzeugt wurde, sondern natürlichen Ursprungs ist. Sie halten es für viel wahrscheinlicher, dass Sars-CoV-2 von Fledermäusen über ein anderes Tier und durch den Wildtierhandel auf den Menschen übertragen wurde. China hatte deswegen im März den Handel mit wilden Tieren mit einem neuen Gesetz verboten.
Das Papier hält weiter fest, wie Chinas Behörden frühzeitige Warnungen seiner Mediziner unterdrückte, das wahre Ausmass des Ausbruchs herunterspielte und Informationen zensierte, was auch in Medienberichten bereits mehrfach dargestellt wurde. Die Vertuschung wird in dem Dossier als «Anschlag auf die internationale Transparenz» beschrieben. Besonders beklagt wird, dass China noch bis zum 20. Januar bestritten hatte, dass sich das Virus von Mensch zu Mensch übertrage. Dafür habe es schon seit Anfang Dezember Hinweise gegeben, heisst es in dem Papier. Auch wird China darin vorgeworfen, Virusproben vernichtet zu haben.