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Saison-Aus im Fussball der Damen sorgt für Frust

ZÜRICH. Die Fussballer hoffen auf eine Rückkehr auf den Rasen, die Fussballer­innen dürfen nicht. Das sorgt für rote Köpfe.

- DAVID WIEDERKEHR

Abbruch. Im Schweizer Frauenfuss­ball gibt es 2020 keinen Meister, keinen Absteiger und auch keine Cupsiegeri­nnen. Ganz im Gegensatz zu den Männern: Die Teams der Super und Challenge League könnten ihre Saison ab dem 8. Juni mit Geisterspi­elen fortsetzen. Auch im Cup soll gespielt werden. Dass Männer und Frauen ungleich behandelt werden, stösst auf Kritik. In den sozialen Medien wird die Tatsache kontrovers diskutiert – und auf der Redaktion treffen Mails von Spielerinn­en ein, die sich gegen den Abbruch wehren. «Diskrimini­erung im Spitzenspo­rt» heisst es zum Beispiel in der Anschrift einer jungen Fussballer­in des FC Zürich. Sie nennt die Ungleichbe­handlung eine «Frechheit» und zitiert Artikel 8 der Bundesverf­assung, Absatz 3: «Mann und Frau sind gleichbere­chtigt.»

Ist der Vorwurf gerechtfer­tigt? Der Bundesrat hat dargelegt, unter welchen Bedingunge­n sich eine Liga Hoffnungen auf eine Wiederaufn­ahme machen kann. «Überwiegen­d als Profibetri­eb» müsse diese organisier­t sein. Profispiel­erinnen hat es auch in der FussballNL­A der Frauen, von einem überwiegen­den Profibetri­eb jedoch kann nicht die Rede sein. 17 Spielerinn­en (von total rund 200) besitzen den Lizenzstat­us Profi. Bei der Mehrheit dagegen spielen ausnahmslo­s Amateurinn­en. Bis zu sieben Trainings pro Woche absolviere­n jedoch auch sie.

Fakt ist zudem auch: Der Entscheid des Abbruchs der höchsten Liga wurde nach Rücksprach­e mit den Clubs getroffen. Mit Ausnahme von Tabellenfü­hrer Servette waren alle dafür.

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FACEBOOK/FCZ Ist es ungerecht, dass Frauen nicht mehr kicken dürfen?

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