Michelle Gisin über ihren Corona-Alltag
Fragebogen zur CoronaKrise mit Ski-Olympiasiegerin Michelle Gisin (26).
Wie sehr beschäftigt Sie das Coronavirus?
Inzwischen nicht mehr so sehr. Ich habe versucht, einen gesunden Medienkonsum aufzubauen. Zu Beginn verfolgte ich sämtliche Updates, nun habe ich mich auf zweimaliges Informieren pro Tag beschränkt.
Welchen Einfluss hat die aktuelle Lage auf Ihren Alltag?
Unser Programm wurde kräftig durcheinandergeschüttelt, und es ist extrem schwierig, vorherzusagen, wann und wie wir unser Skitraining diesen Sommer wieder aufnehmen können. Es ist aber für mich als Wintersportlerin einfach, nun gewisse Konditionstrainingsblöcke zu absolvieren, die ansonsten ein bis zwei Monate später gemacht worden wären.
Wie trainieren Sie derzeit?
Ich habe bereits viele Ausdauertrainings gemacht, und da wir im Krafttraining auch erst im Aufbau sind, mache ich fast alles nur mit Körpergewicht und dafür mehr Wiederholungen. Das klappt super, auch ohne viel Equipment.
Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Ich habe viel zu viel Zeit an meinem Handy verbracht, deshalb habe ich das nun bewusst massiv eingeschränkt. Ich lese sehr gern und mache viel Yoga. Und ich backe. (lacht)
Was fehlt Ihnen am meisten?
Mein Freund Luca.
Wie schöpfen Sie in solchen Zeiten Zuversicht?
Ich versuche, mich auf die positiven Dinge zu konzentrieren, die diese Krise mit sich gebracht hat. Die ruhige Zeit, die man am selben Ort verbringt, ohne ständig herumzurennen und zu denken, man verpasse irgendetwas. Und ich schöpfe viel Zuversicht aus der Schönheit der Natur, die ich noch mehr zu schätzen gelernt habe.
Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn alle Verbote aufgeho
ben werden?
Darauf, wieder mit meinem Team unterwegs zu sein und meine Freunde zu umarmen.
Welche Botschaft haben Sie für Ihre Fans?
Sucht etwas Positives, egal, wie schwierig es im Moment ist, und versucht, dankbar dafür zu sein. Es kann etwas noch so Kleines sein. Aber Dankbarkeit macht alles ein wenig leichter.