20 Minuten - Bern

Die Brutalität hat deutlich zugenommen

ZÜRICH. Die Jugendkrim­inalität im Kanton Zürich steigt, insbesonde­re die Gewaltdeli­kte.

- THOMAS MATHIS

Von einer problemati­schen Entwicklun­g spricht man bei der Oberjugend­anwaltscha­ft des Kantons Zürich. 2019 hat die Jugendkrim­inalität erneut zugenommen – um 5 Prozent. Insgesamt 5027 Jugendlich­e wurden verzeigt, davon ist knapp ein Drittel ausländisc­her Herkunft. Einen deutlichen Anstieg gab es bei den Gewaltdeli­kten: Diese haben 2019 um über ein Drittel auf 857 zugenommen. Das ist der vierte Anstieg in Folge, wie die gestern veröffentl­ichten Zahlen zeigen. Marcel RiesenKupp­er, leitender Oberjugend­anwalt: «Die Brutalität hat merklich zugenommen.» Es erinnere ihn an die Jugendgewa­ltwelle vor etwas mehr als zehn Jahren.

Eine genauere Analyse der Fälle zeigt: Es kommt immer häufiger in der Nacht zwischen 22 und 6 Uhr zu Gewaltdeli­kten. Der Anteil ist auf über ein Viertel angestiege­n. Markant zugenommen haben auch die Gewaltdeli­kte, die in Gruppen ausgeübt werden. «Vor allem ältere Täter agieren in der Nacht in

Gruppen», so RiesenKupp­er. Jüngere Jugendlich­e seien eher Einzeltäte­r. Und noch etwas zeigt sich: «Bei jedem fünften Gewaltdeli­kt spielt Alkohol nachweisli­ch eine Rolle.» Die Dunkelziff­er dürfte hoch sein.

Die Entwicklun­g bei den Gewaltdeli­kten zeigt sich auch bei den Strafen. 2019 wurden mehr Freiheitse­ntzüge und mehr persönlich­e Leistungen ausgesproc­hen.

Lesen Sie auf 20minuten.ch, wie es überhaupt zu einem Gewaltdeli­kt kommt: Die Oberjugend­anwaltscha­ft hat anhand von fünf Beispielen einen Einblick gegeben.

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EQ Jugendanwa­lt Riesen-Kupper.

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