20 Minuten - Bern

Lauberhorn-Aus? Das sagen einstige Sieger

WENGEN. Der Streit ums Geld eskaliert: Swiss- Ski beantragt, die Lauberhorn­rennen aus dem Weltcup- Kalender streichen zu lassen. Skilegende­n sind schockiert.

- LAURA INDERBITZI­N

«Ein Monument ist gewaltig ins Wanken geraten», sagt Bruno Kernen. Der Ex-Skirennfah­rer hat die Abfahrt in Wengen 2003 gewonnen. «Wenn diese einzigarti­gen Rennen tatsächlic­h verloren gehen, könnte der Skisport gleichzeit­ig auch viele Fans verlieren», warnt der Berner Oberländer, nach dem ein Teil der längsten Abfahrt der Welt – das sogenannte Kernen-S – benannt ist. Dass es die Lauberhorn­rennen eines Tages nicht mehr geben könnte, war für Kernen bis zu dieser

Schreckens­nachricht am Mittwoch unvorstell­bar. Wenn das Unvorstell­bare aber tatsächlic­h eintreffen sollte, dann «weiss ich nicht, ob die Leute beim Ersatzrenn­en überhaupt noch einschalte­n werden. Man kann den Klassiker am Lauberhorn, diesen Mythos, nicht einfach ersetzen.»

Ein anderer Schweizer Lauberhorn-Sieger wurde von der Neuigkeit ebenfalls auf dem falschen Fuss erwischt. Didier Défago, Gewinner von 2009, sagt: «Für die jungen Schweizer Skirennfah­rer brauchen wir derartige Rennen. Solch schwierige Strecken und solch fantastisc­hes Publikum sind eine riesige Motivation für den Nachwuchs.»

Was die beiden WengenSieg­er vereint, ist die Hoffnung. «Ich hoffe, dass Verband und Organisato­ren beide einen Schritt aufeinande­r zu machen können», erklärt Kernen. «Ich hoffe, dass sie eine Lösung finden können», s0 Défago. Sie hoffen für die Fahrer, für die Fans, für den Skisport.

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KEY Keine Lauberhorn­rennen mehr? Noch hofft Ex-Sieger Bruno Kernen.

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