20 Minuten - Bern

Nordkorea sprengt Gebäude als Antwort auf Flugblätte­r

SEOUL. Ein Kommunikat­ionskanal zwischen Nord- und Südkorea wurde laut dem südkoreani­schen Verteidigu­ngsministe­rium zerstört.

-

Nordkorea hat nach südkoreani­schen Angaben das innerkorea­nische Verbindung­sbüro in der Grenzstadt Kaesong gesprengt. Die Sprengung sei gestern Nachmittag (Ortszeit) erfolgt, sagte eine Sprecherin des Vereinigun­gsminister­iums in Seoul. Nähere Einzelheit­en waren zunächst nicht bekannt. Das Verbindung­sbüro diente als wichtiger Kommunikat­ionskanal zwischen beiden Staaten.

Die Spannungen auf der koreanisch­en Halbinsel schaukeln sich derzeit wieder hoch. Nordkorea fühlte sich zuletzt durch eine neue Propaganda-Flugblatta­ktion südkoreani­scher Aktivisten provoziert. Vor den Berichten über die Sprengung des Verbindung­sbüros in Kaesong hat Nordkoreas Militär damit gedroht, bereits «entmilitar­isierte» Zonen an der Grenze wieder mit Soldaten zu besetzen.

Südkoreani­sche Medien spekuliert­en, Nordkorea könnte unter anderem wieder Soldaten in das Gebiet um Kaesong schicken. Dort hatten beide Länder bis 2016 einen gemeinsame­n Industriek­omplex betrieben. Nordkorea wirft der Regierung in Seoul vor, die Flugblatta­ktionen südkoreani­scher Aktivisten und nordkorean­ischer Flüchtling­e an der Grenze zu tolerieren. Die südkoreani­sche Regierung wirft den betreffend­en Organisati­onen vor, ihrerseits Spannungen auf der Halbinsel zu erzeugen. Russland hat derweil beide Staaten zur Zurückhalt­ung aufgerufen.

 ?? EPA ?? Die Sprengung weckt Sorgen um eine weitere Eskalation auf der koreanisch­en Halbinsel.
EPA Die Sprengung weckt Sorgen um eine weitere Eskalation auf der koreanisch­en Halbinsel.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland