Nordkorea sprengt Gebäude als Antwort auf Flugblätter
SEOUL. Ein Kommunikationskanal zwischen Nord- und Südkorea wurde laut dem südkoreanischen Verteidigungsministerium zerstört.
Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben das innerkoreanische Verbindungsbüro in der Grenzstadt Kaesong gesprengt. Die Sprengung sei gestern Nachmittag (Ortszeit) erfolgt, sagte eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums in Seoul. Nähere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. Das Verbindungsbüro diente als wichtiger Kommunikationskanal zwischen beiden Staaten.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel schaukeln sich derzeit wieder hoch. Nordkorea fühlte sich zuletzt durch eine neue Propaganda-Flugblattaktion südkoreanischer Aktivisten provoziert. Vor den Berichten über die Sprengung des Verbindungsbüros in Kaesong hat Nordkoreas Militär damit gedroht, bereits «entmilitarisierte» Zonen an der Grenze wieder mit Soldaten zu besetzen.
Südkoreanische Medien spekulierten, Nordkorea könnte unter anderem wieder Soldaten in das Gebiet um Kaesong schicken. Dort hatten beide Länder bis 2016 einen gemeinsamen Industriekomplex betrieben. Nordkorea wirft der Regierung in Seoul vor, die Flugblattaktionen südkoreanischer Aktivisten und nordkoreanischer Flüchtlinge an der Grenze zu tolerieren. Die südkoreanische Regierung wirft den betreffenden Organisationen vor, ihrerseits Spannungen auf der Halbinsel zu erzeugen. Russland hat derweil beide Staaten zur Zurückhaltung aufgerufen.