«Ein Sponsor ist abgesprungen, ich bekam die Krise sofort zu spüren»
Fragebogen zur Corona-Krise mit Sanna Lüdi (34), Berner Skicrosserin, dreifache Weltcup-Siegerin.
Wie sehr beschäftigt Sie das Coronavirus?
Ich versuche es so zu halten, dass es mich so wenig wie möglich beschäftigt. Zu Beginn hat es mich natürlich sehr beschäftigt, man konnte die Gefahr nicht richtig einschätzen und machte sich Sorgen um seine Liebsten. Aber nachdem ich mal wusste, wie es funktioniert, habe ich versucht, mich nur noch mit den wichtigsten Infos zu versorgen.
Glauben Sie, dass die Skicross-Saison plangemäss stattfinden kann?
Keine Ahnung, das weiss derzeit niemand. Da eine Prognose abzugeben, ist extrem schwierig. Man hört die verschiedensten Sachen. Etwa, dass nur Europäer im Weltcup mitfahren könnten. Doch das wäre unlogisch, denn dann wäre es ja nur noch ein Europacup.
Was geniessen Sie seit den Lockerungen am meisten?
Dass man sich wieder mit Freunden treffen kann und wieder ein wenig Sozialleben hat.
Was vermissen Sie aufgrund der aktuellen Bestimmungen noch immer?
Im Moment gar nichts. Es stimmt so, wie es ist. Zu Beginn vermisste ich, dass ich nicht ans Meer fahren konnte. Denn ich hatte für diesen Sommer ein spezielles Projekt geplant, wollte meine Saisonvorbereitung am Meer absolvieren und mit Surfen kombinieren. Das war seit einem Jahr geplant und ich hatte mich extrem gefreut. Nun ist es anders gekommen, aber auch da ist viel Gutes dabei.
Was haben Sie durch die Corona-Zeit gelernt?
Ich lerne immer wieder das Gleiche: Demut. Ich war schon einige Male in meinem Leben durch Verletzungen oder Krankheiten an diesem Punkt, an dem ich erkennen musste, dass es nicht selbstverständlich ist, wenn es einem gut geht. Zuletzt hatte ich das fast schon vergessen, nun habe ich es wieder gemerkt.
Welchen Einfluss hat die Corona-Krise auf Ihr Salär?
Ich habe von Partnern gehört, dass es Einbussen geben wird im Budget, und ein Sponsor ist wegen Corona komplett abgesprungen. Daher bekam ich die Krise sofort zu spüren.