«Im Notfall dient das Handy auch als Schlagwaffe»
WETTINGEN. Dass sich Frauen auf dem Heimweg unwohl oder gar bedroht fühlen, ist keine Seltenheit.
Oft ist es nicht nur ein diffuses Gefühl, verfolgt zu werden, sondern eine tatsächliche Bedrohung, wie der aktuelle Fall einer jungen Frau in Wettingen zeigt. Sie wurde in der Nacht auf Sonntag verfolgt und anschliessend missbraucht. Die Kantonspolizei Aargau verhaftete einen 22-jährigen Mann.
Auch die 18-jährige Amira Bühlmann aus Weggis LU bereitet sich auf solche Situationen vor: «Ich habe immer ein Deo in der Tasche und ein Feuerzeug in der Hand, so kann ich eine Flamme erzeugen, falls etwas passieren sollte».
Wie Anita Nisple, diplomierte Selbstverteidigungstrainerin, erklärt, ist es wichtig, eine Bedrohungslage richtig einzuschätzen und entsprechend zu handeln: «Das Handy nimmt man auf dem Heimweg am Besten immer in die Hand und tut so, als würde man telefonieren. Das signalisiert, dass man nicht allein ist. Aber das Handy dient im Notfall auch als Schlagwaffe.» Komme es zu einem Übergriff, sei es wichtig, dass man nicht in eine Schockstarre verfalle, meint Nisple weiter: «Sich daran zu erinnern, wie man sich gewehrt hat, als einen zum Beispiel eine Freundin spielerisch gepackt hat, hilft, nicht einfach zu erstarren. Ausserdem ist ein gezielter Schlag in den Unterleib effektiv. Wichtig dabei ist, die Stimme einzusetzen und nicht ‹Hilfe!›, sondern laut ‹Feuer!› zu schreien. Das generiert mehr Aufmerksamkeit.»
Ein Video dazu gibt es auf 20min.ch