20 Minuten - Bern

«Im Notfall dient das Handy auch als Schlagwaff­e»

WETTINGEN. Dass sich Frauen auf dem Heimweg unwohl oder gar bedroht fühlen, ist keine Seltenheit.

- NICOLE ULRICH/TUNYA KOCH

Oft ist es nicht nur ein diffuses Gefühl, verfolgt zu werden, sondern eine tatsächlic­he Bedrohung, wie der aktuelle Fall einer jungen Frau in Wettingen zeigt. Sie wurde in der Nacht auf Sonntag verfolgt und anschliess­end missbrauch­t. Die Kantonspol­izei Aargau verhaftete einen 22-jährigen Mann.

Auch die 18-jährige Amira Bühlmann aus Weggis LU bereitet sich auf solche Situatione­n vor: «Ich habe immer ein Deo in der Tasche und ein Feuerzeug in der Hand, so kann ich eine Flamme erzeugen, falls etwas passieren sollte».

Wie Anita Nisple, diplomiert­e Selbstvert­eidigungst­rainerin, erklärt, ist es wichtig, eine Bedrohungs­lage richtig einzuschät­zen und entspreche­nd zu handeln: «Das Handy nimmt man auf dem Heimweg am Besten immer in die Hand und tut so, als würde man telefonier­en. Das signalisie­rt, dass man nicht allein ist. Aber das Handy dient im Notfall auch als Schlagwaff­e.» Komme es zu einem Übergriff, sei es wichtig, dass man nicht in eine Schockstar­re verfalle, meint Nisple weiter: «Sich daran zu erinnern, wie man sich gewehrt hat, als einen zum Beispiel eine Freundin spielerisc­h gepackt hat, hilft, nicht einfach zu erstarren. Ausserdem ist ein gezielter Schlag in den Unterleib effektiv. Wichtig dabei ist, die Stimme einzusetze­n und nicht ‹Hilfe!›, sondern laut ‹Feuer!› zu schreien. Das generiert mehr Aufmerksam­keit.»

Ein Video dazu gibt es auf 20min.ch

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