FDP will Masterplan für Corona-eskalation
Im Eiltempo hat der Bundesrat die neuen Massnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie erlassen. Jetzt fordern Politiker einen Masterplan von der Regierung. Statt einer «überfallartigen sonntäglichen Notfallübung» soll laut Fdp-vizepräsident Andrea Caroni ein Plan her, der Eskalationsstufen und damit zusammenhängende Massnahmen aufzeige.
CARDIFF. Die walisische Regierung hat gestern einen kurzen, aber äusserst harten Lockdown angekündigt: Ab Freitag wird in Wales jeder «dazu verpflichtet sein, zu Hause zu bleiben», so Regierungschef Mark Drakeford. Ausgenommen von der auf 17 Tage begrenzten Ausgangssperre seien nur Mitarbeiter
absolut notwendiger Einrichtungen.
Der Infektiologe Philippe Eggimann, Präsident der Westschweizer Ärztegesellschaft, sieht für die Schweiz einen temporären Lockdown nur als Behelfsmöglichkeit, die nach Möglichkeit verhindert werden sollte: «Einen solchen auszurufen, wäre nicht ehrlich, denn niemand kann sagen, wie lange er tatsächlich dauern würde.» Allerdings sei ein Circuit-break immer noch besser als ein weiterer unbefristeter Lockdown. «Das würde die Wirtschaft kaum verkraften.»
Dieser Meinung ist auch der
Tessiner Infektiologe Christian Garzoni: «Statt einer erneuten Ausgangssperre sollte man besser ab sofort alle Massnahmen beschliessen, die Gefahren bannen und für die man nicht seine Freiheiten aufgeben muss.» Er denkt etwa an eine Maskenpflicht in allen geschlossenen Räumen.