7500 Franken für jeden – Sinn oder Unsinn?
Eine neue Volksinitiative verlangt, dass jeder Schweizer Bürger 7500 Franken erhalten soll. Ein Experte sieht das kritisch.
KONTROVERS Eine neue Volksinitiative will einen gigantischen Geldregen über der Schweiz erzeugen: Die Nationalbank soll über 50 Milliarden an die Schweizer Bevölkerung verteilen, 7500 Franken pro Kopf. Lanciert hat die sogenannte Helikoptergeld-initiative ein Bürgerkomitee rund um den Ostschweizer Cvplokalpolitiker Luca Volar.
Die Initianten versprechen sich davon, dass durch das Helikoptergeld Inflation entsteht und der Franken geschwächt wird. Das soll zu mehr Wohlstand führen, weil Schweizer Firmen besser exportieren könnten. Auf ihrer Website werben die Initianten damit, dass sich schon Ex-us-notenbankchef Ben Bernanke und Philipp Hildebrand, ehemaliger Chef der Schweizerischen Nationalbank (SNB), für Helikoptergeld ausgesprochen hätten.
Laut Wirtschaftsprofessor Daniel Kaufmann (39) von der Universität Neuenburg käme die Initiative erst in einigen Jahren vor das Volk. «Bis dann ist die schlimmste Phase der Corona-krise hoffentlich vorbei. Das Geld würde möglicherweise in der Hochkonjunktur ausbezahlt.»
Dass im Frühling jeder Us-bürger 1200 Dollar von Präsident Donald Trump erhielt, sei nicht mit der Initiative vergleichbar: «Das Geld kam aus dem Staatshaushalt und nicht von der Zentralbank. Das wäre in der Schweiz schon heute möglich.»
Die Initianten haben nun bis April 2022 Zeit, 100000 Unterschriften zu sammeln. Kämen sie durch, müsste die Nationalbank innerhalb eines Jahres den Geldhelikopter steigen lassen. Ausländer gingen leer aus: Geld bekäme nur, wer am Tag der Abstimmung im Besitz des Schweizer Passes war.