Teil-lockdown im Wallis: Wer sind die Nächsten?
SITTEN. Der vom Coronavirus derzeit am stärksten betroffene Kanton schränkt das Leben massiv ein.
Sperrstunde, Maskenpflicht im Büro, keine Events mit über 10 Personen – ab heute gilt im Wallis ein Teil-lockdown. «Die getroffenen Massnahmen könnten auch für andere Kantone
zum Thema werden», heisst es bei den kantonalen Gesundheitsdirektoren. Derweil deutet Bundesrat Alain Berset an, die landesweiten Massnahmen weiter zu verschärfen.
«Der rasante Anstieg zwingt uns heute, neue Massnahmen einzuführen», sagte Staatsrat Christophe Darbellay gestern vor den Medien. Der Kanton Wallis zählte gestern 897 neue Corona-fälle. Staatsrätin Esther Waeber-kalbermatten: «Wir stellen fest, dass die Zahlen schneller als bei einer wöchentlichen Verdopplung steigen.» Selbst bei den ergriffenen Massnahmen müsse man davon ausgehen, dass die Zahlen noch für zwei Wochen ansteigen würden. «Es gibt immer mehr jüngere und ältere Personen, die eine Intensivpflege brauchen.» «Dass die zweite Welle so schnell kommt, hat uns alle erstaunt», sagte Gesundheitsdirektorin Waeber-kalbermatten: «Es ist 5 nach 12.»
Nachtbars, Discos, Erotikclubs und Kinos – aber auch
Museen, Bibliotheken, Hallenbäder und Fitnesscenter werden geschlossen. Der Besuch von Restaurants ist nur noch bis um 22 Uhr möglich. Zudem werden öffentliche und private Veranstaltungen und Aktivitäten mit mehr als zehn Personen untersagt. In geschlossenen Einrichtungen gilt eine ständige Maskenpflicht – auch in Büros. Für Schulen auf Tertiärstufe gibt es neu ausschliesslich Fernunterricht. Die Teilnehmerzahl für alle Gottesdienste, Eucharistiefeiern und Beerdigungen sowie für alle anderen Begegnungen im Rahmen der Seelsorge werden ebenfalls auf maximal zehn Personen beschränkt, wie das Bistum Sitten schreibt.
Die neuen Massnahmen traten um Mitternacht in Kraft und gelten voraussichtlich bis zum 30. November. Man hoffe, dass dies genüge, um die Situation vor Beginn der Wintersaison in den Griff zu bekommen, so Darbellay.