Dieser Film zeigt das System hinter Harvey Weinstein
Regisseurin Kitty Green beschäftigt sich mit den Mechanismen, die übergriffige Chefs gewähren lassen.
Er hat keinen Namen und kein Gesicht – trotzdem ist klar, um wen es sich bei dem mächtigen Filmproduzenten in «The Assistant» handelt. Green lenkt die Aufmerksamkeit darauf, wie das Umfeld funktioniert, in dem ein Machtmissbrauch, wie Harvey Weinstein ihn vollzogen hat, stattfinden kann.
Jane (Julia Garner) ist die neue Assistentin des Produzenten, den sie nie zu sehen bekommt. Sie putzt die Flecken auf dem Sofa im Chefbüro, nachdem er junge Schauspielerinnen empfangen hat, und sammelt Hinweise darauf, dass ihr Vorgesetzter Frauen zu sexuellen Handlungen drängt.
Was hinter der Tür zum Chefbüro geschieht, nehmen die Mitarbeitenden stillschweigend hin, und Jane muss sich entscheiden, ob sie sich ihnen anschliesst oder gegen das System vorgeht.
«The Assistant»regisseurin Kitty Green steckt hinter bekannten Dokus wie «Casting Jonbenet» – trotzdem kämpft sie darum, respektiert zu werden, wie sie ABC News erzählte: «Wie geht es dann Frauen, die gerade erst in die Branche einsteigen?»
Für den Film hat sie mit rund hundert Angestellten gesprochen, die bei Produktionsfirmen und in anderen Branchen gearbeitet haben: «Frauen aus der ganzen Welt erzählten mir sehr ähnliche Geschichten, und ich konnte Muster feststellen.»
Daraus sei das Drehbuch entstanden, denn trotz #MeToo gebe es immer noch viel zu tun: «Der Film soll unter anderem dazu beitragen, diese Gespräche, die wirklich notwendig sind, anzustossen.»