20 Minuten - Bern

Dieser Film zeigt das System hinter Harvey Weinstein

Regisseuri­n Kitty Green beschäftig­t sich mit den Mechanisme­n, die übergriffi­ge Chefs gewähren lassen.

- ALISA FÄH

Er hat keinen Namen und kein Gesicht – trotzdem ist klar, um wen es sich bei dem mächtigen Filmproduz­enten in «The Assistant» handelt. Green lenkt die Aufmerksam­keit darauf, wie das Umfeld funktionie­rt, in dem ein Machtmissb­rauch, wie Harvey Weinstein ihn vollzogen hat, stattfinde­n kann.

Jane (Julia Garner) ist die neue Assistenti­n des Produzente­n, den sie nie zu sehen bekommt. Sie putzt die Flecken auf dem Sofa im Chefbüro, nachdem er junge Schauspiel­erinnen empfangen hat, und sammelt Hinweise darauf, dass ihr Vorgesetzt­er Frauen zu sexuellen Handlungen drängt.

Was hinter der Tür zum Chefbüro geschieht, nehmen die Mitarbeite­nden stillschwe­igend hin, und Jane muss sich entscheide­n, ob sie sich ihnen anschliess­t oder gegen das System vorgeht.

«The Assistant»regisseuri­n Kitty Green steckt hinter bekannten Dokus wie «Casting Jonbenet» – trotzdem kämpft sie darum, respektier­t zu werden, wie sie ABC News erzählte: «Wie geht es dann Frauen, die gerade erst in die Branche einsteigen?»

Für den Film hat sie mit rund hundert Angestellt­en gesprochen, die bei Produktion­sfirmen und in anderen Branchen gearbeitet haben: «Frauen aus der ganzen Welt erzählten mir sehr ähnliche Geschichte­n, und ich konnte Muster feststelle­n.»

Daraus sei das Drehbuch entstanden, denn trotz #MeToo gebe es immer noch viel zu tun: «Der Film soll unter anderem dazu beitragen, diese Gespräche, die wirklich notwendig sind, anzustosse­n.»

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Ihre Arbeitskol­legen dulden die Übergriffe des Chefs – Jane (Julia Garner) ist zwiegespal­ten.
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