Barça klagt Zeitung wegen Rassismus-eklat um Fati an
BARCELONA. Der Youngster wird nach dem Champions-league-auftakt mit einer «Gazelle» und einem «Strassenverkäufer» verglichen.
Er ist Barças jüngster Torschütze der Clubgeschichte. Und der jüngste Torschütze der Champions-league-historie. Und er ist das auch in Spaniens Nationalteam. Diese Saison steht er bereits wieder bei vier Toren aus fünf Spielen. Ansu Fati ist zurzeit eine grosse Sensation im Weltfussball, volljährig wird er erst in acht Tagen. Kein Wunder, wird er bereits mit den ganz Grossen verglichen. Nun kam aber ein Vergleich hinzu, der weniger auf sein fussballerisches Talent abzielte – sondern auf seine Hautfarbe.
Im Matchbericht zu Barças 5:1 in der Champions League gegen Ferencvaros schrieb Journalist Salvador Sostres in der spanischen Zeitung «ABC»: «Ansu rennt wie eine Gazelle, wie ein sehr junger schwarzer Strassenverkäufer, den man plötzlich durch den Paseo de Gracia (eine Allee in Barcelona, Red.) sprinten sieht, weil ein anderer mit dem Coderuf
‹Wasser, Wasser› vor der Polizei warnt.» Viral ging die Textpassage vor allem, weil Fatis Teamkollege Antoine Griezmann sie auf Twitter verurteilte: «Ansu ist ein aussergewöhnlicher Junge, der ebenso Respekt verdient wie jeder andere Mensch. Nein zu Rassismus und nein zu schlechter Erziehung.» Die englische Fussballlegende Gary Lineker legte nach, nannte den Vergleich «widerlich» und schrieb: «Als wären wir 50 Jahre zurückversetzt worden.»
Gemäss der spanischen Sportzeitung «Mundo Deportivo» reagiert nun auch der Verein: Barça plane eine Klage gegen Sostres. Dieser sah sich aufgrund der zahlreichen Beschwerden zu einer Entschuldigung gezwungen: «Einige Ausdrücke wurden offenbar rassistisch aufgefasst, was absolut nicht meine Absicht war.»