«Wenn der Staat nicht eingreift, stirbt unsere Kultur»
ZÜRICH. Mit Next Job wird auf Social Media eine Kampagne lanciert, die die prekäre Lage der Kulturbranche aufzeigt.
«Diese Woche schlossen die ersten Clubs und Konzertsäle. Weitere werden folgen», schreibt Alon Renner (49) in einem Facebook-post, den er vor zwei Tagen abgesetzt hat. Der frühere Manager von Musiker Bligg (44) findet: «Wenn man jetzt nichts tut, schauen wir allen beim Untergang zu.» Renner sorgt sich um Veranstalter, Musikerinnen, Schauspieler, Tänzer, Schriftstellerinnen und bildende Künstler, die durch die Pandemie in den Konkurs getrieben werden. «Wir müssen jetzt handeln. Wenn der Staat nicht eingreift, stirbt unsere Kultur!», sagt er. Renner hat deshalb die Socialmedia-kampagne Next Job lanciert, mit der er in den nächsten Wochen mit Hunderten Sujets die Behörden aufzurütteln hofft. Bekannte teilen seinen Post: «Es gaht mir (no) nöd um Divertimento, sondern um all Kollege und Kolleginne us de Unterhaltigsbranche, wo nöd so stabili Jahr hinter sich händ wie ich», begründet etwa Divertimento-mann Manuel Burkart (42) auf Facebook seinen Support.
«Betroffen sind neben Künstlerinnen und Künstlern auch Managements, Agenturen, Technikerinnen, Freelancer, Roadies, Produktionsleiterinnen, die Hotellerie und Gastronomie», erklärt Renner. Seine Forderung: «Wir brauchen eine einheitliche schweizweite Regelung, wie man mit Kultur in Zeiten von Corona umgeht. Und eine behördliche Taskforce, die diese Finanzierung schnell zur Verfügung stellt.» Zum Zweck der Kampagne sagt er: «Die Idee ist es, öffentlichen Druck zu erzeugen, damit die richtigen Massnahmen ergriffen werden.»