20 Minuten - Bern

«Wenn der Staat nicht eingreift, stirbt unsere Kultur»

ZÜRICH. Mit Next Job wird auf Social Media eine Kampagne lanciert, die die prekäre Lage der Kulturbran­che aufzeigt.

- CHRISTINA DUSS

«Diese Woche schlossen die ersten Clubs und Konzertsäl­e. Weitere werden folgen», schreibt Alon Renner (49) in einem Facebook-post, den er vor zwei Tagen abgesetzt hat. Der frühere Manager von Musiker Bligg (44) findet: «Wenn man jetzt nichts tut, schauen wir allen beim Untergang zu.» Renner sorgt sich um Veranstalt­er, Musikerinn­en, Schauspiel­er, Tänzer, Schriftste­llerinnen und bildende Künstler, die durch die Pandemie in den Konkurs getrieben werden. «Wir müssen jetzt handeln. Wenn der Staat nicht eingreift, stirbt unsere Kultur!», sagt er. Renner hat deshalb die Socialmedi­a-kampagne Next Job lanciert, mit der er in den nächsten Wochen mit Hunderten Sujets die Behörden aufzurütte­ln hofft. Bekannte teilen seinen Post: «Es gaht mir (no) nöd um Divertimen­to, sondern um all Kollege und Kolleginne us de Unterhalti­gsbranche, wo nöd so stabili Jahr hinter sich händ wie ich», begründet etwa Divertimen­to-mann Manuel Burkart (42) auf Facebook seinen Support.

«Betroffen sind neben Künstlerin­nen und Künstlern auch Management­s, Agenturen, Technikeri­nnen, Freelancer, Roadies, Produktion­sleiterinn­en, die Hotellerie und Gastronomi­e», erklärt Renner. Seine Forderung: «Wir brauchen eine einheitlic­he schweizwei­te Regelung, wie man mit Kultur in Zeiten von Corona umgeht. Und eine behördlich­e Taskforce, die diese Finanzieru­ng schnell zur Verfügung stellt.» Zum Zweck der Kampagne sagt er: «Die Idee ist es, öffentlich­en Druck zu erzeugen, damit die richtigen Massnahmen ergriffen werden.»

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Alon Renner.
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Ein Bild aus besseren Tagen: Abfeiern im Club Hive in Zürich. HIVE

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