Weltverband reagiert auf die Proteste: Keine WM in Belarus
ZÜRICH. Der internationale Eishockeyweltverband reagiert auf die Proteste und entzieht Belarus die Weltmeisterschaft.
Die Eishockey-wm findet nicht in Belarus statt. Zunächst nur als Meldung der russischen Nachrichtenagentur Tass vermeldet, bestätigte es der Weltverband IIHF wenig später.
So schrieb der IIHF gestern Nachmittag auf seiner Website, dass die Verlegung der WM «wegen Sicherheitsbedenken» unvermeidbar gewesen sei. Das Iihf-exekutivkomitee habe festgestellt, dass es derzeit unmöglich sei, «das Wohlergehen von Teams, Zuschauern und Offiziellen während einer Weltmeisterschaft in Belarus zu gewährleisten».
Letzte Woche erst war der Schweizer Iihf-präsident René Fasel in Belarus gewesen und hatte Machthaber Alexander Lukaschenko bei seinem Besuch geherzt. Ein Aufschrei erfolgte, der Schweizer Eishockeyverband distanzierte sich. Und Fasel? Der sagte nach seinem Besuch beim «letzten Diktator Europas»: «Ich bin überzeugt, dass ich nichts Falsches gemacht habe.»
Nun scheint es, als habe der Weltverband es doch falsch gefunden, die kommende WM in einem Land auszutragen, in dem die Opposition gewaltsam unterdrückt und Menschenrechte mit Füssen getreten werden. In einer Medienmitteilung sagt Fasel: «Es ist sehr bedauerlich, dass das Cohosting-angebot für Minsk und Riga gestrichen werden muss. Während dieses Prozesses hatten wir versucht, zu fördern, dass die Weltmeisterschaft als Instrument der Versöhnung eingesetzt werden kann, um die gesellschaftspolitischen Probleme in Belarus zu beruhigen und einen positiven Weg nach vorne zu finden.»
Der Weltverband prüft nun, ob Lettland ein neues Land als Austragungsort zur Seite gestellt wird oder ob der baltische Staat als einziger Gastgeber fungiert.