20 Minuten - Bern

«Bio Suisse schaut aufs eigene Geld»

- PAM

ZÜRICH. Die Trinkwasse­rinitiativ­e will Bauern, die Pestizide einsetzen, die Direktzahl­ungen streichen. Ebenso betroffen wären Betriebe, die mehr Tiere halten, als sie mit eigenem Futter ernähren können oder prophylakt­isch Antibiotik­a einsetzen. Widerstand dagegen kommt nun von unerwartet­er Seite: Der Vorstand des Verbands Bio Suisse hat die Neinparole beschlosse­n. In einem Brief an die Mitglieder, den der «K-tipp» zitiert, heisst es: «Eine massive Überversor­gung der Märkte mit Biomilch und -fleisch würde das heute faire Preisgefüg­e gefährden.» Die Delegierte­nversammlu­ng entscheide­t nächste Woche über die Parole. Die Annahme des Vorstands von Bio Suisse: Aufgrund der neuen Regeln würden viele Betriebe auf Bio umstellen und ihre Produkte auch so zertifizie­ren. Damit käme es zu einem viel grösseren Angebot an Bioprodukt­en, was die Preise und Margen drücken würde.

Franziska Herren, Initiantin der Trinkwasse­rinitiativ­e, ist enttäuscht. «Dass der Verband so einen Tunnelblic­k hat und zuerst aufs eigene Geld und die eigene Marge schaut, ist für mich nicht nachvollzi­ehbar», sagte sie zu 20 Minuten. Völlig unverständ­lich sei, dass Bio Suisse den Konsumente­n ökologisch­e Produkte verspreche und sich jetzt dagegenste­lle, solche Produkte durch die Umlenkung der Subvention­smilliarde­n für alle erschwingl­ich zu machen.

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BIOSUISSE Bio Suisse vereinigt über 7000 Biobetrieb­e.

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