20 Minuten - Bern

Angestellt­e fühlen sich überarbeit­et und erschöpft

ZÜRICH. Die Arbeit im Homeoffice hat viele Schweizer Angestellt­e an ihre Grenzen gebracht. Führungskr­äfte leiden darunter weniger.

- RAPHAEL KNECHT

Eine jährliche Studie von Microsoft Schweiz zeigt nun, dass sich viele Schweizer Arbeitskrä­fte überlastet fühlen. 59 Prozent der Befragten fühlen sich überarbeit­et und 41 Prozent fühlen sich erschöpft. 33 Prozent der Schweizer Arbeitnehm­enden sagen, dass ihr Unternehme­n in dieser Zeit zu viel von ihnen verlange. Dabei handle es sich nicht nur um eine subjektive Wahrnehmun­g, sagte Marc Holitscher, National Technology Officer bei Microsoft Schweiz, zu 20 Minuten: Die weltweite Produktivi­tät sei im vergangene­n Jahr messbar gestiegen. Arbeitnehm­ende mussten also mehr leisten. Ein Fünftel der Befragten hat dabei den Eindruck, dass sich ihr Arbeitgebe­r nicht um ihre Work-life-balance kümmere. Das müsse sich ändern, so Holitscher: «Der wichtigste Faktor ist aus unserer Sicht die Kulturverä­nderung.» So seien etwa klare Grenzen zwischen Arbeit und Privatlebe­n

zu setzen – «die verschwimm­en im Homeoffice oft». Besonders die Generation Z – also bis circa 24-Jährige – kämpft mit Defiziten beim Wohlbefind­en und ihrer psychische­n Gesundheit. 70 Prozent der Schweizer Befragten in dieser Altersgrup­pe sagen, dass sie in der momentanen Lage «bloss ums Überstehen kämpfen». Dass es junge Arbeitskrä­fte stärker trifft, könnte daran liegen, dass diese oft alleinsteh­end sind und teils auch allein wohnen.

Im Gegensatz zu den Angestellt­en geben 74 Prozent der Schweizer Führungspe­rsonen an, dass es ihnen insgesamt gut gehe. Auch sind die Führungskr­äfte mit den Beziehunge­n zu den direkten Teams (79 Prozent) und ihren Vorgesetzt­en (77 Prozent) zufriedene­r als ihre Angestellt­en. Eine mögliche Erklärung für die Kluft beim Wohlbefind­en zwischen Führungspe­rsonen und Angestellt­en ist laut Holitscher, dass Entscheidu­ngsträger meistens sozial besser gestellt seien. Viele seien etwa verheirate­t und stünden generell fester im Leben als etwa ein Berufseins­teiger der Generation Z. «Das bringt eine gewisse Krisenresi­stenz mit sich.»

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Die Generation Z leidet besonders unter der momentanen Situation.

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