Pavillonstreit eskaliert: Millionär stellt nackte Frauenpuppen auf
TRIMBACH. Millionär Ueli Anliker kommt in der solothurnischen Gemeinde Trimbach nicht gut an – einmal mehr.
Ueli Anliker steht mit seinen Nachbarn auf Kriegsfuss. Immer wieder eckt er mit Bauten und Dekorationen auf seinem Anwesen an. Nun schon wieder: 15 Anwohner haben eine Sammeleinsprache gegen einen Pavillon unterzeichnet, den Anliker ohne Baubewilligung errichtet hat und der ihm als Garage für Velos und Motorräder dient. Es handle sich äusserlich «um einen religiösen Bau des buddhistischen Glaubens, der sich weder in die bestehenden Strukturen eingliedert noch die Qualität der Siedlung fördert», heisst es in der Einsprache. Anliker unternehme alles, um «aus dem bisher homogenen und beschaulichen Wohnquartier herauszustechen».
Für Anliker sind die Einsprechenden bloss «Oberbünzlis». Daher sucht er die Konfrontation: Auf seinem Grundstück hat er drei nackte Frauenpuppen postiert. «Ich kann in meinen Garten stellen, was ich will», so Anliker. Und: Den Einsprachebrief hat der 63-Jährige mitsamt Namen und Adressen der Unterzeichnenden in Grossformat an seinen Zaun geheftet. In seiner Antwort, die ebenfalls aushängt, bezeichnet er sie explizit als «Rassisten».
Den Vorwurf erachten die Einsprechenden als absurd. Kommt man mit ihnen ins Gespräch, so wird schnell klar, dass es ihnen nicht allein um den Pavillon geht. Er reize das Gesetz bis zum Äussersten aus und nehme auf die Befindlichkeiten der Quartierbewohner keine Rücksicht, so der Tenor. «Ihm ist alles egal – und genau so behandelt er auch jeden», so ein Anwohner. Selbst der Trimbacher
Gemeinderat lässt kein gutes Haar an Anliker. Die Verfahren im Zusammenhang mit dessen Bauaktivitäten, all die Gesuche und Einsprachen würden fast eine Vollzeitstelle in Anspruch nehmen, so Bauvorsteher Dieter Altherr (SVP).