20 Minuten - Bern

So streiten Linke und Rechte übers Wetter

BERN. Die Unwetter befeuern die Klimadebat­te. Umweltexpe­rte Rudolf Rechsteine­r (SP) sieht die SVP in der Pflicht. «Quatsch», kontert Svpnationa­lrat Albert Rösti.

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Unwetter mit grossen Regenwasse­rmengen nähmen zu, sagt Eth-klimawisse­nschaftler­in Sonia Seneviratn­e. Ebenso wie extreme Hitze und Trockenhei­t. Und es werde noch schlimmer werden. Die einzige Lösung: «Eine Co2-reduktion auf null.» Es habe eine gewisse Tragik, sagt Ex-sp-nationalra­t Rudolf Rechsteine­r: «Die ländlichen Gebiete, die das Co2-gesetz abgelehnt haben, leiden viel stärker unter den Umweltfolg­en als die städtische­n.»

Und gerade auf dem Land hätten Klimaschut­zinvestiti­onen grosses Potenzial. In seinem neu erschienen Buch «Die Energiewen­de im Wartesaal» hat der Basler die wirtschaft­liche Dimension der Klimapolit­ik ausgeleuch­tet. «Es braucht jetzt Investitio­nen in Solaranlag­en, Fotovoltai­k, elektrisch­e Ladestatio­nen für Traktoren. Darin müssen wir investiere­n, nicht in Kampfjets.» Rechsteine­r würde die Rechnung für die

Unwettersc­häden gern der SVP schicken, wie er scherzhaft twittert: «Verursache­rprinzip, Umweltschu­tzgesetz Artikel 2.»

Albert Rösti, Energiepol­itiker und Svp-nationalra­t, wehrt sich gegen die Vorwürfe. «Herr Rechsteine­r soll seine eigene Klientel, die immer noch gegen den

Ausbau der Wasserkraf­t agiert, zurückbind­en, statt gegen die SVP zu frotzeln.» Die Formel Co2-gesetz in der Schweiz gleich weniger Klimaschäd­en sei «schlicht und einfach Quatsch», sagt Rösti. Einsparung­en in der Schweiz wären im Ausland gleich wieder ausgestoss­en worden, weil Produktion und Konsumente­n ins Ausland ausgewiche­n wären, sagt er. In der Schweiz müsse der Schwerpunk­t bei der Stromprodu­ktion als alternativ­e Energiefor­m liegen, im Ausland solle die Schweiz zur Innovation bei erneuerbar­en Energien beitragen.

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Die Stürme und der Regen der letzten Tage haben auf den Feldern eine Schneise der Verwüstung hinterlass­en.

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