Bald wieder schärfere Corona-massnahmen?
Die Spitäler sind immer stärker ausgelastet. Strengere Massnahmen könnten bald wieder diskutiert werden.
Weil immer mehr Personen wegen Corona ins Spital eingeliefert werden, sind einige Spitäler am Anschlag: So sind etwa im Kanton Schaffhausen alle Intensivbetten belegt und am Luzerner Kantonsspital müssen nicht dringende Operationen verschoben werden. «Wenn sich die Hospitalisationen im nächsten Monat wieder verdreifachen, ist die Gesundheitsversorgung gefährdet», sagt Anne Bütikofer, Direktorin des Spitalverbands H+. Zurzeit orientiert sich der Bundesrat bei den CoronaMassnahmen an der Auslastung des Gesundheitswesens. Für Mitte-nationalrat Lorenz Hess ist deshalb klar: «Wenn es so weitergeht, muss er sich schnell wieder mit Massnahmenverschärfungen befassen.» Auch Grünen-nationalrätin Katharina Prelicz-huber äussert sich besorgt: «Setzt sich die aktuelle Dynamik fort, reden wir bald wieder über Dinge wie Kapazitätsbeschränkungen an Veranstaltungen.» Um das zu verhindern, müssten nun die Unentschlossenen so sensibilisiert werden, dass sie sich möglichst schnell impfen lassen.
Fdp-gesundheitspolitiker Marcel Dobler winkt ab: «Es braucht zurzeit keine strengeren Massnahmen.» Die Situation müsse zwar genau beobachtet werden, sagt er. Aber: «Wir haben genügend Möglichkeiten, die regional unterschiedliche Auslastung der Spitäler auszubalancieren.» Zudem müsse klar kommuniziert werden, dass derzeit praktisch nur Ungeimpfte auf den Intensivstationen lägen.
Das BAG nimmt zu allfälligen Verschärfungen nicht Stellung. Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren fordert ein Zusammenspiel zwischen Bund und Kantonen: «Bei einer schweizweit ungünstigen Entwicklung sind nationale Verschärfungen zweckmässiger und von der Bevölkerung besser akzeptiert als kantonale Massnahmen.»