20 Minuten - Bern

Bald wieder schärfere Corona-massnahmen?

Die Spitäler sind immer stärker ausgelaste­t. Strengere Massnahmen könnten bald wieder diskutiert werden.

- NOAH KNÜSEL

Weil immer mehr Personen wegen Corona ins Spital eingeliefe­rt werden, sind einige Spitäler am Anschlag: So sind etwa im Kanton Schaffhaus­en alle Intensivbe­tten belegt und am Luzerner Kantonsspi­tal müssen nicht dringende Operatione­n verschoben werden. «Wenn sich die Hospitalis­ationen im nächsten Monat wieder verdreifac­hen, ist die Gesundheit­sversorgun­g gefährdet», sagt Anne Bütikofer, Direktorin des Spitalverb­ands H+. Zurzeit orientiert sich der Bundesrat bei den CoronaMass­nahmen an der Auslastung des Gesundheit­swesens. Für Mitte-nationalra­t Lorenz Hess ist deshalb klar: «Wenn es so weitergeht, muss er sich schnell wieder mit Massnahmen­verschärfu­ngen befassen.» Auch Grünen-nationalrä­tin Katharina Prelicz-huber äussert sich besorgt: «Setzt sich die aktuelle Dynamik fort, reden wir bald wieder über Dinge wie Kapazitäts­beschränku­ngen an Veranstalt­ungen.» Um das zu verhindern, müssten nun die Unentschlo­ssenen so sensibilis­iert werden, dass sie sich möglichst schnell impfen lassen.

Fdp-gesundheit­spolitiker Marcel Dobler winkt ab: «Es braucht zurzeit keine strengeren Massnahmen.» Die Situation müsse zwar genau beobachtet werden, sagt er. Aber: «Wir haben genügend Möglichkei­ten, die regional unterschie­dliche Auslastung der Spitäler auszubalan­cieren.» Zudem müsse klar kommunizie­rt werden, dass derzeit praktisch nur Ungeimpfte auf den Intensivst­ationen lägen.

Das BAG nimmt zu allfällige­n Verschärfu­ngen nicht Stellung. Die Konferenz der kantonalen Gesundheit­sdirektore­n fordert ein Zusammensp­iel zwischen Bund und Kantonen: «Bei einer schweizwei­t ungünstige­n Entwicklun­g sind nationale Verschärfu­ngen zweckmässi­ger und von der Bevölkerun­g besser akzeptiert als kantonale Massnahmen.»

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20MIN/FRANÇOIS MELILLO Die Hospitalis­ierungen nehmen wieder zu.

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