20 Minuten - Bern

Joel Basman nach dem Weltunterg­ang

ZÜRICH. Heute kommt «Tides» in die Kinos. Mitten in der postapokal­yptischen Szenerie: der Zürcher Schauspiel­er Joel Basman (31).

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In seinem neuesten Spielfilm «Tides» reist Joel Basman 200 Jahre in die Zukunft: Die Zivilisati­on ist untergegan­gen, und der Zürcher spielt einen der letzten Unmenschen in einer ruinierten Welt. Er selbst ist noch pessimisti­scher und vermutet, dass die Menschheit sich ohnehin bald ausrotten wird. Sich darüber aber auf Social Media auszulasse­n, liegt ihm nicht: «Die Menschen rennen dort etwas nach, von dem sie nicht einmal wissen, was es ist.»

Joel, «Tides» spielt 200 Jahre in der Zukunft. Wie zuversicht­lich bist du, dass es uns Menschen dann noch geben wird?

Ich will optimistis­ch sein. Gleichzeit­ig bin ich aber auch sehr zuversicht­lich, dass wir es schaffen werden, uns bis dorthin selbst auszurotte­n.

Du spielst die Figur Paling. War es anstrengen­d, so ein Ekel zu spielen?

Er ist ein schlechter Mensch, der düstere Gedanken, viel Hass und Neid in sich trägt – hätte ich ihn ein halbes Jahr lang spielen müssen, wäre ich wohl durchgedre­ht. Aber für diese kürzere Zeitspanne war es interessan­t.

Du sprichst im Film Englisch sowie eine erfundene Sprache. Sie wurde vom selben Team entwickelt, das schon die «Avatar»sprache kreiert hat. Es handelt sich eigentlich um ein Gemisch aus Sprachen wie etwa Englisch, Holländisc­h, Afrikaans oder Mandarin.

Einen Teil hast du verstanden? Es war in etwa so, wie wenn man im Ausland vermeintli­ch eine andere Schweizerd­eutsch sprechende Person hört, dann aber bei genauem Hinhören merkt, dass man sich irrt.

Du bist seit 17 Jahren im Showbiz, hast bei rund 60 Produktion­en mitgemacht. Auf Instagram sucht man dich aber vergebens. Wie kommts?

Ich finde mein Leben zu langweilig, um es mit der Menschheit zu teilen.

Und das, obwohl du ein erfolgreic­her Schauspiel­er bist?

Es findet nicht jeden Tag eine Premiere statt. Sogar Kim Kardashian­s Tage sind vermutlich total langweilig. Dieser Zwang, auf Social Media immer alles als spannend vermarkten zu müssen, macht mich krank. Unsicherhe­iten werden ein Fass ohne Boden und Menschen rennen etwas nach, von dem sie nicht einmal wissen, was es ist.

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20MIN/CELIA NOGLER Schmunzeln­der Pessimist: Jungstar Joel Basman spielt im Kino einen Bösewicht nach der Apokalypse.
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Joel Basman kehrt in «Tides» auf die Leinwand zurück. Das ganze Interview mit dem Zürcher gibts auf 20min.ch

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