Schlaflosigkeit und Angst um Job – Mutter leidet sehr
ZÜRICH. Das Kind ist nach einem positiven Corona-test in Quarantäne: Vor allem für arbeitstätige Eltern ist die kurzfristige Organisation der Kinderbetreuung eine Herausforderung. Eine betroffene Mutter* kritisiert etwa die lange Zeitspanne zwischen positivem Pooltest und Benachrichtigung. «Bis die positiv getesteten Kinder und Eltern Bescheid wussten, vergingen mehrere Tage.» Trotz positivem Resultat sei die Familie vom Contact Center vergessen worden. «Wir erhielten keine Antwort auf E-mails oder SMS.» Sie leide unter Schlaflosigkeit und mache sich Sorgen um den Job.
Bei anderen Familien präsentiert sich die Situation etwas weniger brenzlig. Wie etwa bei einer Mutter* aus Lenzburg. Die Primarschule ist seit vergangener Woche zu, alle Schulkinder befinden sich in Quarantäne. Klar sei es schade, dass die Tagesstruktur der Schule fehle. Als Eltern müssten sie nun die Woche planen und Struktur in den Alltag bringen: «Ich muss den Kindern immer wieder erklären, dass sie keine Ferien haben.»
Für Eltern, deren Kinder aufgrund eines Corona-falls in der Schule oder im Kindergarten in Quarantäne müssen, hat der Bund eine Lösung bereit, sagt Martina Flühmann von der Gewerkschaft Vpod: «Für solche Fälle gibt es die Möglichkeit, Corona-erwerbsersatz zu beantragen.» Laut Flühmann sei die Sache rechtlich eindeutig: Eltern haben die Pflicht, auf Kinder unter zwölf Jahren aufzupassen. Dies sei gesetzlich geregelt und habe eine höhere Priorität als die Erwerbstätigkeit.