Vandalen sabotieren Hochsitz von Jäger
BUSSWIL. Hans Geissbühler ist empört. Bereits zum zweiten Mal wurde sein Hochsitz beschädigt.
«Der Hochsitz wurde abgesägt, sodass er umfällt. Es ist ein Totalschaden», sagt Hans Geissbühler zu 20 Minuten berichtet. Er sei nicht das einzige Opfer von Vandalenakten, auch bei anderen Jägerinnen und Jägern in der Umgebung habe es Beschädigungen gegeben. «Die Leute, die das getan haben, sind wohl einfach gegen die Jagd», sagt Geissbühler. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand so etwas ohne Grund machen würde.» Er denkt aber auch nicht, dass die Aktion gegen ihn persönlich gerichtet gewesen sei: «Es geht hier nur um die Jagd.» Als Reaktion auf das Absägen ist Geissbühler nun zur Polizei gegangen und hat Anzeige erstattet. Bisher sei aber noch nichts passiert, wie er sagt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Geissbühler Opfer von Vandalen wird. Schon 2016 machten sich Unbekannte an seinem Hochsitz zu schaffen. Damals wurde dieser nur angesägt. «Die Täterschaft hatte wohl Hoffnung, dass ich hochsteige und dann zusammen mit dem Sitz in den Graben falle», sagt Geissbühler. Er vermutet, dass es sich um Wiederholungstäterinnen und täter handelt. Nach eigenen Angaben hat Geissbühler von diesem Hochsitz aus noch nie ein Tier erlegt.
Befürworterinnen und Befürworter der Jagd verweisen darauf, dass durch sie der Wildbestand reguliert werde, da es in der Schweiz kaum mehr grosse Raubtiere gebe. Einige Umweltorganisationen, wie zum Beispiel Pro Natura, lehnen diese Argumentation ab. Gejagt werden dürfe nur unter fachlichen Zielsetzungen. «Wildtiere werden mit ihren Ansprüchen als Bestandteil unserer Umwelt respektiert», fordert die Organisation. Bestandesregulierung als allgemeine Begründung für die Jagd will Pro Natura nicht gelten lassen, wie sie auf ihrer Website schreibt.