20 Minuten - Bern

Stromlücke: Fdp-nationalra­t fordert MINI-AKW und Gaskraftwe­rke

BERN. Der Bund warnt vor Stromknapp­heit. Nun werden der Bau von Gaskraftwe­rken und neuen MINI-AKW diskutiert.

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47 Stunden dunkel. Im Extremfall gar 500 Stunden gar kein Strom: Davor warnt eine Studie im Auftrag des Bundesamts für Energie. Solche Blackouts im Winterhalb­jahr drohen im Extremfall, wenn verschiede­ne Faktoren zusammenwi­rken (siehe Artikel rechts). Aufgrund der düsteren Prognose ist nun der Bau von 2000 Gaskraftwe­rken wieder eine Option. «Die erneuerbar­en Energieque­llen wie Solaranlag­en sind stark vom Wetter abhängig – das wurde offenbar unterschät­zt», sagt Peter Hettich, Professor für Öffentlich­es Wirtschaft­srecht an der Universitä­t St. Gallen, zu 20 Minuten. Als langfristi­ge Lösung plädiert Hettich für den Bau neuer Atomkraftw­erke. Diesen Weg beschreite­t bereits Polen. Und auch Grossbrita­nnien setzt auf AKW, um den Co2-ausstoss bis 2050 auf Null zu bringen. «Die Versorgung­ssicherhei­t muss oberste Priorität haben», sagt Hettich.

In Frankreich setzt Präsident Emmanuel Macron bereits auf MINI-AKW. Diese sogenannte­n Small Modular Reactors verspreche­n tiefe Kosten durch einfache Bauweise sowie weniger Risiken als grosse Reaktoren. MINI-AKW wie in Frankreich sieht Fdp-nationalra­t

Peter Schilliger auch für die Schweiz als Lösung. Die Technologi­e der MINI-AKW habe jüngst «gewaltige Sprünge» gemacht. Zuerst könnten Gaskraftwe­rke die Stromlücke schliessen, sagt er.

Svp-nationalra­t Thomas Aeschi sagt: «Es rächt sich, dass wir rasch aus der Nuklearene­rgie ausgestieg­en und sofort alle möglichen Bereiche elektrifiz­iert haben.» Er schlägt vor: Die Laufzeit der bestehende­n AKW verlängern und zwei bis fünf grosse Gaskombikr­aftwerke oder bis zu 2000 kleinere dezentrale Gaskraftwe­rke bauen. Mehr zum Thema auf Seite 16

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Bestehende Atomkraftw­erke (Bild: Gösgen-däniken) gehen 2034
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