Darum explodieren jetzt die Preise für Velo- und Autoreifen
ZÜRICH. Pneus sind seit Anfang Jahr bis zu 16 Prozent teurer geworden. Das sind die Gründe.
Der Krieg in der Ukraine treibt die Preise für verschiedene Rohstoffe in die Höhe. Autofans trifft das gleich doppelt: Neben Benzin kosten jetzt auch die Reifen mehr. Seit Anfang 2021 sind die Pneupreise um rund 20 Prozent gestiegen, wie die «Automobilwoche» schreibt. Schuld sind laut dem europäischen Reifenherstellerverband ETRMA Engpässe bei Rohstoffen. Denn Russland und die Ukraine waren bislang führend bei der Versorgung Europas mit synthetischem Kautschuk und Russ. Beide Materialien braucht es für die Pneuherstellung.
Dass Pneus teurer werden, bestätigt auch der Reifenverband der Schweiz. Konkrete Zahlen habe man aber nicht vorliegen. «Wir hatten dieses Jahr schon drei Preissteigerungen bei den Reifen», heisst es vonseiten des Fachgeschäfts Pneu Egger. Gesamthaft seien die Preise für Pneus bisher etwa 16 Prozent in die Höhe geschossen. Auch die Beschaffung von Reifen sei zurzeit schwieriger.
Dabei trifft die Teuerung der Rohstoffe nicht nur die Autoindustrie: Auch Veloreifen werden teurer. «Dieses Jahr sind die Kosten für Velopneus schon um sieben Prozent gestiegen», sagt Martin Platter, Leiter der
Schweizerischen Fachstelle Velo und E-bike SFVE. Schuld seien daran der Rohstoffpreis sowie die hohen Lieferkosten. Diese sind seit der Corona-krise explodiert. Es sei zu befürchten, dass die Pneupreise noch weitersteigen, so Platter. «Allerdings sind Veloreifen vor allem im Frühling und Sommer gefragt.»
Je nach Händler sind die Preise auch sehr unterschiedlich, wie ein Blick ins Netz zeigt. So verlangt etwa Galaxus für den Reifen Continental Cross King Performance 26 x 2.2 19 Franken. Bei Brack kostet der gleiche Veloreifen 33 Fr. «Insbesondere Onlinehändler haben trotz hoher Herstellungspreise einen gewissen Spielraum bei der Preissetzung», erklärt Platter.