«Regelung diskriminiert alle jungen Neulenker»
Die neue Regel der Fahrprüfung für 17- sowie 18- bis 20-Jährige eckt an: Es bringe nicht mehr Sicherheit in den Verkehr, so ein Gegner.
Seit bald zwei Jahren dürfen schon 17-Jährige hinter dem Lenkrad sitzen. Sie müssen ein Jahr Fahrerfahrung sammeln, damit sie dann mit 18 Jahren an die Prüfung gehen können. Genauso sieht die Situation auch bei den 18- bis 20-Jährigen aus. Auch sie müssen nach der Anmeldung ein Jahr warten, bis sie definitiv zur Prüfung gehen dürfen.
Für Fdp-nationalrat Andri
Silberschmidt-buhofer ist das eine Diskriminierung für alle Neulenker zwischen 18 und 20 Jahren. Er kämpft mit einem Vorstoss im Parlament darum, diese Regel wieder zu kippen. «Das ist reine Schikane und ein Fehler des Bundesrats», sagt Silberschmidt-buhofer. Diese Änderung trage kaum zur Steigerung der Verkehrssicherheit bei. In der Praxis fahre wohl niemand ein Jahr durch. Die einjährige Wartezeit für 17-Jährige findet der Zürcher in Ordnung, für 18- bis 20-Jährige soll sie fallen.
Das Bundesamt für Strassen (Astra) evaluiert derzeit die einjährige Lernphase im Auftrag des Bundesrats. Sie soll 2025 vorliegen, dann werden die Ergebnisse veröffentlicht und dem Bundesrat ein Antrag für das weitere Vorgehen gestellt. Spnationalrätin Gabriela Suter findet es wichtig, zuerst die Ergebnisse abzuwarten. Die Regelung mache Sinn, weil junge Menschen so bereits vor der Fahrprüfung in Begleitung viel üben könnten, um die nötige Routine zu erlangen.
Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer stellen aber das Gegenteil fest: «Ein Problem ist es, wenn eine Schülerin oder ein Schüler mal in die Fahrstunde kommt und dann längere Zeit nur privat übt. In dieser Zeit schleichen sich Automatismen und Fehler ein, die später nur mit grossem Aufwand zu beheben sind. Das kann dann auch für die Zukunft gefährlich werden», sagt Michael Gehrken, Präsident des Dachverbandes der Fahrlehrerorganisationen Schweiz.