20 Minuten - Bern

Sabotage an Glasfaserk­abel: Rätsel um Motiv und Täter

Sind 4000 Haushalte in der Fricktaler Stadt wegen Sabotage des Glasfasern­etzes mehrheitli­ch offline.

- LHA/VKU/MIK

Die wiederholt­e Sabotage von Glasfaserk­abeln war gestern das Stadtgespr­äch in Rheinfelde­n. Eine unbekannte Täterschaf­t hat am 23., 26. und 28. Dezember jeweils nachts an zwei Standorten mehrere Glasfaserb­ündel der Netzbetrei­berin Improware durchschni­tten. Die Folge: Rund 4000 Haushalte und auch Unternehme­n waren offline. Auch Fernsehen und Telefonie waren nicht verfügbar. Der Ärger in der Stadt ist gross. Keine Skiabfahrt, kein Spengler Cup. Das ärgert auch einen Rentner: «Zum Eishockey hatten wir extra Freunde eingeladen, das ist ins Wasser gefallen», sagt er.

Über das Motiv der Täterschaf­t wird wild spekuliert. Von einem Bubenstrei­ch gehen weder die Polizei noch Improware aus, zu gezielt und sachkundig sei das Tatvorgehe­n. «Vielleicht war es ein Racheakt gegen die

Stadt?», mutmasst Marcel, ein betroffene­r Anwohner. «Wer auch immer das war, die Person muss Ahnung haben», ist sich eine Rentnerin sicher.

Die Reparatura­rbeiten waren jeweils äusserst aufwendig. Personal musste aus den Ferien geholt werden, und selbst die Konkurrenz half mit. «Wir sind im Gespräch mit der

Stadt, um einen Schutz für die Glasfaseri­nfrastrukt­ur zu organisier­en», sagt Improwarec­eo Sacha Gloor.

Die Polizei hat derweil noch keinen Anhaltspun­kt zur Täterschaf­t. Meldungen aus der Bevölkerun­g seien noch nicht eingegange­n, sagt Adrian Bieri, Sprecher der Kantonspol­izei Aargau. Bieri appelliert an die

Bevölkerun­g: «Alle müssen ihre Augen offen halten.»

Dem Täter droht bei einer Verurteilu­ng wegen Sachbeschä­digung gemäss Rechtsanwa­lt Christian Lenz von der Kanzlei Lenz & Caduff eine Freiheitss­trafe von bis zu drei Jahren, bei einem Schaden über 10 000 Franken sogar bis zu fünf Jahren.

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20 Minuten/valentin Kunzelmann Techniker arbeiteten den ganzen Tag, um die Leitungen wieder zu verbinden.

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