Sabotage an Glasfaserkabel: Rätsel um Motiv und Täter
Sind 4000 Haushalte in der Fricktaler Stadt wegen Sabotage des Glasfasernetzes mehrheitlich offline.
Die wiederholte Sabotage von Glasfaserkabeln war gestern das Stadtgespräch in Rheinfelden. Eine unbekannte Täterschaft hat am 23., 26. und 28. Dezember jeweils nachts an zwei Standorten mehrere Glasfaserbündel der Netzbetreiberin Improware durchschnitten. Die Folge: Rund 4000 Haushalte und auch Unternehmen waren offline. Auch Fernsehen und Telefonie waren nicht verfügbar. Der Ärger in der Stadt ist gross. Keine Skiabfahrt, kein Spengler Cup. Das ärgert auch einen Rentner: «Zum Eishockey hatten wir extra Freunde eingeladen, das ist ins Wasser gefallen», sagt er.
Über das Motiv der Täterschaft wird wild spekuliert. Von einem Bubenstreich gehen weder die Polizei noch Improware aus, zu gezielt und sachkundig sei das Tatvorgehen. «Vielleicht war es ein Racheakt gegen die
Stadt?», mutmasst Marcel, ein betroffener Anwohner. «Wer auch immer das war, die Person muss Ahnung haben», ist sich eine Rentnerin sicher.
Die Reparaturarbeiten waren jeweils äusserst aufwendig. Personal musste aus den Ferien geholt werden, und selbst die Konkurrenz half mit. «Wir sind im Gespräch mit der
Stadt, um einen Schutz für die Glasfaserinfrastruktur zu organisieren», sagt Improwareceo Sacha Gloor.
Die Polizei hat derweil noch keinen Anhaltspunkt zur Täterschaft. Meldungen aus der Bevölkerung seien noch nicht eingegangen, sagt Adrian Bieri, Sprecher der Kantonspolizei Aargau. Bieri appelliert an die
Bevölkerung: «Alle müssen ihre Augen offen halten.»
Dem Täter droht bei einer Verurteilung wegen Sachbeschädigung gemäss Rechtsanwalt Christian Lenz von der Kanzlei Lenz & Caduff eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren, bei einem Schaden über 10 000 Franken sogar bis zu fünf Jahren.