20 Minuten - Bern

Solidaritä­t aus Schweiz mit Hammerband­e

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Wie eng sind die Verbindung­en zwischen deutschen linksextre­men Gruppierun­gen, die etwa durch massive Gewalt aufgefalle­n sind, und der linksextre­mistischen Szene in der Schweiz? Wie die «NZZ am Sonntag» berichtete, solidarisi­eren sich Schweizer Linksextre­me zunehmend mit ihren gewalttäti­geren deutschen Genossen – so auch mit der Hammerband­e und Lina E., die vom deutschen Generalbun­desanwalt als Kopf der Gruppe identifizi­ert wurde.

Die Hammerband­e ist für mehrere extreme Angriffe auf tatsächlic­he und vermeintli­che Neonazis in Ostdeutsch­land verantwort­lich. Die Mitglieder zertrümmer­ten ihren Opfern mit Hammerschl­ägen die Schädel und Sprunggele­nke, wie die Zeitung weiter berichtete. Das jüngste Opfer: 15 Jahre alt. Rädelsführ­erin E. wurde darum zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt – und zu einer Identifika­tionsfigur in Teilen der Schweizer Linksextre­mistenszen­e. Die Solidaritä­t ist gross. So wird E. auf alternativ­en Radiosende­rn als «politische Gefangene» bezeichnet. Im Kanton Solothurn schoss eine kleine Gruppe Linksextre­mer ein «Solidaritä­tsfoto» für die Mitglieder der Hammerband­e. Schweizer Linksextre­me legitimier­ten dabei die Attacken als «antifaschi­stische Praxis».

Der Nachrichte­ndienst des Bundes warnt in seinem neusten Lageberich­t, dass «mit zunehmende­r linksextre­mistischer direkter Gewalt» zu rechnen sei. Laut Adrian Oertli, Psychother­apeut und Experte für politische Radikalisi­erung, befindet sich in der Schweiz die Eskalation­sstufe zwischen linken und rechten Kräften momentan auf einem tieferen Niveau als in Deutschlan­d, weil gewalttäti­ge Aktionen rechter Gruppen grösstente­ils ausbleiben.

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Tamedia AG/J. Spori Linksextre­me: Angriff mit dem Hammer.

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