Postauto-ärger für Touristen
Kurz nach Weihnachten setzte ein französischer Tourist seine Nichte ins Postauto in einem Skigebiet im Kanton Wallis. Da die Bezahlung des Billetts nur mit Twint oder Bargeld möglich war und er keines von beidem hatte, bot eine Genferin ihm an, den Betrag vorzuschiessen. «Es ist ein Skandal, dass man in der heutigen Zeit nicht mit Karte bezahlen kann – vor allem, wenn man bedenkt, dass viele Touristen zum Skifahren zu uns kommen», ärgerte sich die Frau gegenüber 20 Minutes. «Heute werden rund zwei Drittel der Einzelfahrausweise
über digitale Kanäle verkauft. Die Kunden verlangen nach einfach zu bedienenden, digitalen und bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten», so Postauto-sprecherin Nathalie Zenklusen gegenüber 20 Minutes.
Doch warum gibt es in den Postautos nach wie vor keine Möglichkeit, mit der Bankkarte zu bezahlen? Bei Postauto verweist man auf die Rolle der Kantone: «Wir sind auf Abmachungen mit den Kantonen angewiesen, wenn es darum geht, welches Bezahlsystem eingeführt werden soll», so Mediensprecher Benjamin
Küchler zu 20 Minuten. Letztlich sei vieles schlicht eine Kostenfrage: «Das Ziel ist es, möglichst viel ÖV pro Steuerfranken anbieten zu können», sagt Küchler. Bereits die Einführung von Twint als Bezahloption in den Postautos im Jahr 2021 habe einen grossen Kostenaufwand bedeutet. Derweil soll die Möglichkeit zur Barzahlung im Postauto abgeschafft werden: Der Ticketverkauf direkt beim Chauffeur im Postauto soll künftig nicht mehr möglich sein. Grund: Es sei zu teuer und belaste die Fahrer.