Schwedische Touristen stürmen Engelberg – und viele bleiben
Freeriden, Klima – und viele Landsleute: Für schwedische Touristen gibt es viele Gründe, nach Engelberg zu reisen.
Das Skigebiet Engelberg-titlis lockt Wintersportlerinnen und -sportler aus aller Welt an. Ein Grund sind die Freeride-möglichkeiten. Besonders beliebt ist das bei Schwedinnen und Schweden. Während viele nach Engelberg in die Skiferien fahren, wollen andere gar nicht mehr weg. So leben mittlerweile 120 Schwedinnen und Schweden permanent in Engelberg, wie eine Statistik der Gemeinde zeigt. Auf Anfrage von 20 Minuten heisst es bei Engelberg Tourismus, es kämen jährlich circa 180 Saisonniers aus Schweden, um im Gebiet zu arbeiten.
Der 24-jährige Noah und sein Vater (50) sind zum ersten Mal in der Zentralschweiz. «Wir haben schon viel von Engelberg gehört. Unsere Freunde kommen jedes Jahr hierher und schwärmen davon», sagt Noah. «Als wir neulich in Schweden Werbung für Engelberg sahen, beschlossen wir, das berühmte Skigebiet mal abzuchecken.» Man fühle sich wohl, weil es so viele Gleichgesinnte gebe. «Wir sind zwar hier, um den Schweizer Schnee zu geniessen, aber mit den vielen Landsleuten fühlt es sich hier fast ein bisschen wie zu Hause an», so Noah.
Maja (26) kam vor fünf Jahren in den Skiferien nach Engelberg. Auch sie ist bis heute geblieben und kann sich nicht vorstellen, Engelberg wieder zu verlassen. «Ich bin wegen des Pulverschnees gekommen. Aber geblieben bin ich wegen des Sommers und der Menschen.» Dass es so viele Schwedinnen und Schweden in Engelberg habe, gebe ihr ein Gefühl von Zuhause. Die Community in Engelberg beschreibt sie als «schwedische Familie».
Mitverantwortlich für den Schweden-boom ist der heute weltberühmte Skifotograf Oskar Enander. Er besuchte das Skigebiet im Winter 2002 und verliebte sich erst in den Pulverschnee und dann in seine Partnerin. Dann entdeckte er seine Leidenschaft für die Fotografie. Inzwischen erhält er regelmässig Aufträge von grossen Agenturen.