«Muss die ID meiner Tochter immer dabeihaben»
Lena und David, verheiratet, zwei Kinder (7 und 4): Eine Kollegin fragte: «Wie wird das Kind heissen?» Wir beide zeigten auf uns selbst. Dann gingen die Diskussionen los. Die Namensfrage war uns beiden wichtig. Er schlug vor, eine Münze zu werfen. corinne (45), getrennt, eine Tochter (6): Meine Tochter trägt den Namen ihres Vaters, von dem ich heute getrennt bin. Er wollte das so und ich habe nachgegeben. Aber es ist mühsam, wenn das Kind anders heisst. Ich habe immer wieder Diskussionen, etwa mit dem Sbb-kontrolleur, in der Apotheke oder bei der Kinderärztin. Ich befürworte die geplante Namensrechtsreform sehr und hoffe, dass sie bald umgesetzt wird.
Philipp (40), in Partnerschaft, zwei Kinder (zwei Jahre, sechs Monate):
Meine Kinder heissen gleich wie ihre Mutter, und das ist für mich okay. Mehr noch: Es ist mir völlig egal, welchen der beiden Namen sie tragen.
Wenn ich Wert darauf gelegt hätte, dass sie meinen Namen bekommen, hätte es wahrscheinlich Streit gegeben. Ich gehe davon aus, dass es meiner Partnerin wichtiger ist als mir. Das ist für mich logisch: Sie hat mit Schwangerschaft und Geburt volle Arbeit geleistet.»
Noriko (35), in Partnerschaft, zwei Kinder (3 und 5):
Bei uns war von Anfang an relativ klar, dass die Kinder gleich heissen wie ich. Mir war es wichtig, meinem Partner weniger. Er hat einen typisch schweizerischen Namen, es gibt ihn tausendfach. Mein japanischer Name ist selten und dadurch attraktiver, wie ich finde. Zudem hat mein Partner eine grosse Verwandtschaft mit vielen Kindern, sein Familiengeschlecht stirbt schon nicht aus. Kürzlich sagte mein Partner auf einer Reise, als wir die Tickets in den Händen hielten: «Schade eigentlich, dass wir nicht alle gleich heissen.» Wer weiss, vielleicht kommt das einmal noch.