Was macht die Schweiz zur Goalienation?
Seit Jahren bringt die Schweiz immer wieder Torhüter mit dem Prädikat Weltklasse raus. Was macht die Schweiz zur Goaliegoldgrube?
Seit Jahren hütet Yann Sommer das Tor der Schweizer Nati, er gehörte über lange Zeit zu den Besten seines Fachs in der Bundesliga. Seit seinem Wechsel zu Inter Mailand liegen ihm die italienischen Fans zu Füssen. Wenn der 35-Jährige irgendwann seine Goaliehandschuhe an den Nagel hängen wird, steht mit Gregor Kobel sein Nachfolger in der Nati schon bereit. Der Zürcher steht bei Dortmund zwischen den Pfosten und wird mit einem Wechsel zu Topclubs wie Bayern oder Chelsea in Verbindung
gebracht. Aber auch in anderen Sportarten gehören Schweizer Goalies zu den Besten ihrer Zunft. Da wäre zum Beispiel Nikola Portner, der in diesem Jahr zum zweiten Mal die Handball-champions-league gewann und sich zweifacher Clubweltmeister nennen darf. Auch bei den Frauen gehören Schweizer Goalies zu den Weltbesten. Unihockeygoalie Lara Heini verdient ihr Geld in der schwedischen Liga, die als die beste der Welt gilt.
Doch was macht die Schweiz zu einem Goalieland?
Sportpsychologe Kyle Varley sagt dazu: «Zu den typischen Schweizer Tugenden gehören Disziplin, Verantwortungsbewusstsein und eine gewisse Arbeitskultur. Bei Goalies kommen diese Merkmale noch viel eher zum Tragen
als beim Mannschaftssportler.» Wenn man die Schweiz im internationalen Vergleich betrachte, falle auf, dass Schweizer Einzelsportler extrem erfolgreich seien. Daraus könne man auch ableiten, wieso die Schweiz in Teamsportarten keine grossen internationalen Titel gewinne.
Doch was können junge Schweizer Goalies unternehmen, damit sie in die Fussstapfen ihrer Vorbilder treten können? «Neben dem athletischen und sportspezifischen Talent ist die mentale Stärke enorm wichtig», sagt der Psychologe. Die gute Nachricht sei, dass man in diesem Bereich extrem viel lernen könne.